Lenas Tipps für dein Eltern-MacGyver-Leben
Gastbeitrag von Lena Busch
Da war diese Podcastfolge, die Jesta Phoenix und ich zum Thema „Eltern – die wahren MacGyver im Business“ aufnehmen wollten. Ganz spontan verlegten wir den Termin vor, dann suchten wir Kabel zusammen und einen passenden Ort, da es in unseren minimalistischen Familienarbeitsplätzen eben nicht diese Stelle gibt, an der alles Equipment aufgebaut bleibt – dann legten wir los und hatten schon im Vorfeld eine Menge Spaß.
Direkt vereinbarten wir auch diesen Gastartikel – den schrieb ich ganz entspannt an den Abenden vor dem Erscheinen des Podcast (ich arbeite hauptsächlich abends) … moment, so war zumindest der Plan. Nun, auch hier traf der Spruch eines ehemaligen Vorgesetzten meines Mannes zu, den sich alle Eltern wahrscheinlich an den Spiegel pinnen können: „Und ist der Plan auch gut gelungen, bestimmt verträgt er Änderungen.“ – oder eben das elterliche „Dealing with the Unplanned“, in dem Fall ein Kind, das schlecht träumte und nicht einschlafen konnte. Und so war der Artikel eben erst kurzfristig fertig und ich änderte die Einleitung.
Über die Familienverhältnisse des im Stile einsamer Wolf agierenden TV-MacGyvers ist nicht viel überliefert: ein Sohn taucht erst – mittlerweile natürlich erwachsen – in der vorletzten Folge einer immerhin über sieben Jahre laufenden Serie auf und hat damit keine Auswirkung auf den macgyvernden Arbeitsalltag des Vaters.
Nun ist MacGyver freilich im Dienste der guten Sache unterwegs, aber das war es nicht, was den Kultstatus der Serie ausmachte und den Begriff MacGyver sogar zum geflügelten Wort in diversen Sprachen werden ließ.
Nein, es war eben diese Fähigkeit, sich blitzschnell auf Situationen und Veränderungen einzustellen und eine Lösung für diese zu finden – je unkonventioneller, um so besser, und meist eben mit kleinen, oft alltäglichen Gegenständen oder Aktionen. Für deren Einsatz meist außerhalb ihres gewöhnlichen Gebrauchs dachte und handelte MacGyver ziemlich oft „outside the box“.
Moment…
- zu improvisieren
- sich auf Veränderungen einstellen
- mit vorhandenen, oft kleinen Mitteln Großes umsetzen
- Alltagsutensilien zweckentfremden
- aus unmöglich erscheinenden Situationen eine Lösung für sich und andere kreieren
das sind Sätze und Situationen, die Eltern und gerade selbständige Eltern bestens kennen, darüber sprechen Jesta und ich ja unter anderem in unserer Podcastfolge.
Nur warum hat das bei uns, anders als bei MacGyver oft einen entschuldigenden oder mindestens erklärenden Unterton, wenn wir darüber sprechen?
Warum sind Eltern, gerade Mütter, so oft eben nicht stolz darauf, was sie alles schaffen? Was sie manchmal aus nichts oder wenig machen?
Warum sind diese MacGyver-Skills, die Eltern automatisch entwickeln, in diesem Zusammenhang gesellschaftlich oft weniger geschätzt ? Statt von jedem Unternehmen mit Handkuss als Super-MacGyver eingestellt oder beauftragt zu werden, erleben Eltern ja gerade oft das Gegenteil.
Da die Arbeitswelt wohl noch eine Weile brauchen wird mit der Anpassung und wir ja mit dem glücklichen Arbeiten nicht warten wollen, bis die Kinder aus dem Haus sind, schaffen wir uns unsere Wunschbedingungen in unserem eigenen Business eben selbst.
Und hier somit meine Tips für Dein Eltern-MacGyver-Leben:
1.) Feiere Dich und Deine Erfolge
Genau – schätze Dich wert. Wenn du es nicht machst, wer sonst? Schluß mit „ich arbeite ja nur 20 Stunden in der Woche“ (yep – und den Rest der Zeit rockst Du ein sehr erfolgreiches kleines Familienunternehmen, richtig ?) oder „ich komme langsam voran“. Was stellst Du in dieser Zeit alles auf die Beine ? Wo stehst Du heute im Vergleich zu vor einem halben Jahr oder Jahr? Und welche Themen oder Herausforderungen außerhalb Deines Business, in Deinem Familienleben, hast Du gemeistert ? Und was hast Du dabei gelernt, welche skills dabei entwickelt?
2.) Schau auf Eure Bedürfnisse
Was brauchen Deine Kinder, Deine Familie, was brauchst Du? Nicht alles, was Du irgendwie auch kannst oder schaffst, mußt Du auch machen – und auf jeden Fall nicht ständig. Oft fällt es schwer, die eigenen Bedürfnisse erstmal wieder zu spüren und kennenzulernen, weil wir es bereits sehr früh lernen, sie aufzuschieben oder zu übergehen. Kinder sind da gute Lehrmeister zurück zu den eigenen Bedürfnissen, denn sie äußern ihre eigenen sehr deutlich. Hör ihnen zu – sehe ihre Bedürfnisse und versuche sie zu erfüllen (allein oder mit anderen) und schau, wo sind Deine? Und wie kannst Du sie erfüllen? Wann ist deine beste Arbeitszeit, wann brauchst Du Ruhe? Wie findest Du Entspannung ?
3.) Passe Dein Businessmodell an Dein Leben und Eure Bedürfnisse an – backe Dir Dein Traumbusiness
Mit kleinen Kindern ist z.B. ein Businessmodell, das hauptsächlich aus Vor-Ort-Terminen im 1:1 besteht, oft ein echter Streßfaktor. Kannst Du hier mischen? Mehr Online-Elemente einfügen, mehr in der Gruppe arbeiten oder etwas ganz anderes? Arbeiten asynchron gestalten – wie z.B. Antwort an einen Kunden per mail mit einem kleinen Video statt ständiger telefonischer Erreichbarkeit? Was ist für Dich denkbar und gangbar – think outside the box. Überlege dabei auch in die Zukunft – wie sollen die Anteile Deines Businessmodells in 2 Jahren aussehen?
4.) Frage um Unterstützung und zeig Dich verletzlich.
Du kannst und mußt nicht alles allein machen, Du wirst keine Supermom-Medaille dafür bekommen (und selbst falls doch, bringt sie Dir nicht viel und der Preis ist – zu – hoch). Sag auch „ich schaffe das nicht“. Zeige Deine Grenzen auf. Es ist ein guter Filter für die Kunden und Geschäftspartner, die wirklich zu Dir passen. Zudem hat Deine eigene Verletzlichkeit eine unglaubliche Kraft, sie erlaubt Deinem Gegenüber, sich ebenfalls zu öffnen und dies macht einen wunderbaren Raum auf.
Auch die Wahrnehmung der Gesellschaft – die wir ja letztlich selbst sind – unterliegt unserem Einfluß und verändert sich mit dem, was wir tun und wie wir die Welt sehen. Und Deine Kinder sind die Gesellschaft von morgen. Was möchtest Du Deinen Kindern vorleben und mitgeben? Welches Bild von Arbeit und Leben sollen sie haben?
Die Möglichkeiten, die sich gerade online heutzutage ergeben, sind unglaublich und eine riesige Chance. Gleichzeitig fordern sie uns gerade dadurch, dass nahezu alles möglich ist, immer mehr, Stellung zu beziehen: wofür stehst Du, welche Veränderung willst Du sein in der Welt? Was willst Du und was nicht?
Ich wünsche Dir viel Spaß auf dieser unglaublich spannenden Reise!
Mein Sohn fragt immer mal, wenn ich bitte leise zu sein „Mama, hast Du ein Ko-tsching? Oder ein Intervu?“
Mein Job als Self Empowerment Coach in Life und Business für Mütter oder vielmehr meine Berufung ist es, Familien dabei zu unterstützen, das Leben zu führen, das sie führen wollen.
Ein Leben, in dem die Bedürfnisse aller gesehen und nach Möglichkeit auch erfüllt werden. Vorrangig heißt das, Mütter in ihre Kraft zu bringen und sich als die großartigen Menschen sehen zu können, die sie sind. Und, ganz praktisch, sie mit meinem Wissen und meiner Kraft zu unterstützen, ihren Herzensweg zu finden und sich ein (zeit- und ortsunabhängiges) Business nach ihrem eigenen Standard auf- oder das Vorhandene entsprechend umzubauen – oftmals eben das berühmte „Online-Business“ oder die passenden Teile davon.
Ich glaube, dass wir uns nicht entscheiden müssen zwischen Business und Familie, nicht trennen müssen „Arbeit-Lernen-Leben“, sondern unseren ganz eigenen Weg finden und immer wieder anpassen dürfen, so wie er für uns und unsere Lieben paßt.
Lena Busch ist Mutter dreier überwiegend selbstbetreuter Kinder und Business Mentorin für Mütter, die sich mit einem eigenen Business unabhängig von einer Angestellten Tätigkeit machen wollen. Ihr Programm Mama goes Business begleitet dich 9 Monate lang bei den ersten großen Schritten.
Titelfoto: by Markus Spiske on Unsplash
Portraitfoto Lena Busch – privat
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