Teil 5: Regelmäßige Check-ins statt große Pläne
Teil 5 der 7 Basics des intuitiven Zeitmanagements
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Check-ins sind nicht nur ein Powertool, um dir deine Vision wieder vor Augen zu führen und dich damit zu motivieren, dieses Ziel auch zu erreichen. Check-ins sind auch einfach eine Bestandsaufnahme des Ist-Zustands in dir und um dich herum, um dann daraus die Strecke zu deinem Ziel neu zu berechnen.
I’m an experienced mapmaker and a stumbling traveler.
Brene Brown
Wisst ihr, was mein Leben wirklich gut kann? Mich immer wieder überraschen. Es ist egal, wie gut ich plane, wie lange im Voraus, wen ich mit einplane – ES KOMMT IMMER ANDERS!!!
Bianca Katzer auf FB
Meine eigene Geschichte des perfekten Plans und des Lebens, was sich nicht drum geschert hat ist kaum ein halbes Jahr her. Nach einer Auszeit im März zog ich los auf meinen monatlichen Strategie-Wandertag. Damals umrundete ich Stück für Stück Berlin auf dem 66-Seen Weg.
In der Auszeit waren mir viele Dinge klar geworden, die ich nicht mehr machen wollte und vor allem wusste ich, worauf ich mich jetzt in voller Kraft konzentrieren wollte. Noch im April wollte ich endlich meinen Onlinekurs auf die Beine stellen…
Dazu hatte ich einen Plan mit klaren Prioritäten und feinen übersichtlichen ersten Schritten in Form von konkreten Aufgaben. Sehr gut. In einem Rasthof machte ich mir eine graphische Übersicht und entschied, was ich noch in dieser Woche angehen würde. Fertig war der Strategieteil dieses Wandertags
Ich lief weiter mit warmem Kaffee im Bauch und einer ganz klaren Vorstellung, wie es jetzt für mich weiter ging.
Und dann bekam ich eine Nachricht auf mein Handy. Auch das allein ist in den Brandenburger Wäldern keine Selbstverständlichkeit, wo der Empfang sehr minimalistisch angelegt ist. Aber diese Nachricht schaffte es zu mir…
Es war die Nachricht, die mir verkündete, dass ich als Crowdhörnchen das bedingungslose Grundeinkommen gewonnen hatte. Mehr zu meinem Moment im Wald kannst du in meinem Blogbeitrag auf der Webseite des Vereins Mein Grundeinkommen e.V. nachlesen.
In kurz: meine Strategie hatte sich erübrigt und innerhalb von 30 Sekunden hatte ich eine neue – mein Experiment des Offenen Preises zu starten… Und es kam dann alles noch viel intensiver, da es aufgrund der Abstimmung in der Schweiz zum Grundeinkommen sehr viel Medieninteresse gab und gibt und ich zum Grundeinkommen schon vorher viel zu sagen hatte und jetzt auch durfte…
The only thing that stays the same is change…
Nicht immer ist der tägliche Faktor X so wohlwollend wie in dieser Geschichte und nicht immer sind wir so glücklich über die Planänderung.
Esther Eisenhard von MomPreneurs schreibt in ihrem Artikel über Planung, dass sie ihre Jahresplanung immer mitten im Jahr macht, weil sich zum einen äußere Umstände ändern und zum anderen damit auch unsere Situation. Sie hält nichts davon, Pläne am Anfang des Jahres für die Schublade zu machen, sondern glaubt, dass es mehr bringt, Pläne immer wieder zu überprüfen, weil das Leben nun mal bunt ist…
Und das nicht nur bei Eltern, auch wenn unser täglicher Faktor X besonders groß ist.
Das Leben ist lebendig und bewegt sich und all dies mit ihm:
- Deine Erfahrung und dein Wissen
- Deine Ressourcen: Geld, Zeit, Energie
- Deine Beziehungen und Lebenssituationen
- Die involvierten Menschen und ihre Situationen, Ressourcen, Standpunkte
- Und deine Werte, Visionen, Bedürfnisse
Ich erzähle dir hier nichts Neues und du kannst sicherlich deine ganz eigenen Gründe hier hinzufügen, warum deine Pläne sich nicht 1:1 in die Realität umsetzen (lassen).
Drifter und Dauerabonnementen für Stress
Wenn es doch anders kommt als geplant, wozu dann die Mühe machen?  Wäre es nicht einfacher, in den Tag zu driften und einfach nur immer mit dem umzugehen, was da kommt gemäß der Laune, die sich an dem Tag gerade entschließt, unsere zu sein?
Klar. Das ist eine Möglichkeit. Und viele ihrer Anwender fahren damit sehr gut.
Und für andere wäre und ist dies die Katastrophe pur, weil sich ihre Leben wie eine Kette aneinander gereihter Reaktionen auf die Welt da draußen anfühlt. Sie haben ständig das Gefühl, dass das Leben ihnen Bälle zuschießt, die sie halten müssen und immer wieder gelingt dem Leben ein Tor…
Dabei wollten sie doch noch… Und ja, sie würden ja, aber…
Der Unterschied zwischen der ersten und zweiten Gruppe ist nicht nur, dass es der ersten gut geht mit diesem Prinzip der Planlosigkeit, während die zweite im Dauerstress mit Abo auf Unglücklichsein steckt. Die erste Gruppe reagiert je nach Laune und bezieht sich damit selbst ein.
Die Gruppe der glücklichen Drifter hat zwar nicht die Ambition, irgendwelche Ziele zu erreichen, aber genießt sehr bestimmt den Weg des unbestimmten Abenteuers inklusive des Nichtwissens, was morgen, in einem Jahr oder auch nur heute Nachmittag sein wird.
Wer etwas nicht weiß und gar nicht wissen will, hat auch nicht den Anspruch an sich selbst, alles jederzeit im Griff zu haben.
Und das ist es, wo es für viele stressig wird mit dem Planen – der Punkt, wo wir Planen mit Zukunftsvorhersage verwechseln. Diese Art des Planens kommt mit der Garantie, dass es zum Misserfolg führt und für manche ist das sehr persönlich.
Also gar nicht planen?
Wenn du der fröhlichen Gruppe der Drifter angehörst, dann hast du dein großes Ziel des Glücklichseins ja bereits mit deiner gewählten Lebensform erreicht.
Wenn du aber bestimmte Dinge unbedingt möchtest und dir das Lotteriespiel des Schicksals nicht genügt, dann gibt es eine Zwischenform, bei der du dich selbstbestimmt und glücklich fühlen kannst.
Planen und Check-ins
Du hast einen Wunsch, ein Ziel, eine Vision, wie du leben möchtest und was zu deinem Leben dazugehören soll. Oder genau das zu wissen und zu haben ist das Ziel selbst.
Du entscheidest dich dafür, du glaubst daran, dass es möglich ist, du stellst dir vor, wie du dahin kommen könntest und machst einen groben Plan.
Für diesen Plan gibt es die verschiedensten Modelle ob Business Model You oder das Prinzip des rückwärts Planens, das Claudia Kauscheder in ihrem Artikel gut beschreibt.
Was du dann aber damit machst und was dein Verständnis davon ist, wird bestimmen, wie es dir ergeht mit der Differenz zwischen dem, was auf dem Plan steht und dem, wie das Leben sich voran bewegt.
Mit dem Plan stellst du vor allem deine Weichen und bereitest dich vor. Du stellst nicht die Weichen für das, was passiert. Weil du darüber eben nur begrenzt Macht hast. Auch wenn leider viele meiner KollegInnen immer wieder suggerieren oder direkt verkünden, dass es allein an dir und deinen Plänen hängt, ob du dein Ziel erreichst.
Ja, du hast eine Menge damit zu tun. Aber eben nicht alles. Und du kannst dir an dem Rest die Zähne ausbeißen, es persönlich nehme und dich als Opfer des Schicksals fühlen, du kannst es als deine Unfähigkeit abtun…
Oder du wirst realistisch und gehst einfach von vorn herein davon aus, dass Dinge passieren werden, die du nicht einplanen kannst. Sie sind kein Störfaktor und auch kein Problem. Sie sind erwartete Weggefährtinnen deines Abenteuers.
Also gut – planen, einchecken, planen, einchecken, planen, einchecken… Und das bringt’s?
Ja. Vor allem bringt es dir erstmal Ruhe und Frieden vor der Erwartung, jederzeit alles im Griff zu haben und auf alles immer und jederzeit vorbereitet zu sein.
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Das System
Und wie soll das dann aussehen?
Wenn wir die Zeitrechnung eines Jahres nehmen, dann könnte das System Check-in plus Planung so aussehen:
- Jährlich Check-in zur groben Richtung, in die es geht, egal ob an Silvester oder während der jährlichen Auszeit.
- Vierteljährliche Projekt Planung zum Beispiel mit dem 3 x 3 x 3 Prinzip (Download)
- Monatliche Strategie Auszeit zum Beispiel beim Wandertag zum detaillierten Planen, wie zum Beispiel einem kreativen Strategietag im Wald bei Berlin
- Wöchentliche Planung und Check-in beim Offline-Montag und dem Fokus auf das ganz eigene Ding zum Beispiel mit dem 50-25-12-3 Check-in und Plan (Download)
- Täglicher Tagesbeginn mit 5-minütiger Meditation zum Einchecken mit sich selbst
- Tägliches Check-in und Plan mittags beim Essen, Kochen oder kurzem Spaziergang.
Ob du für das Check-in meditierst, Morgenseiten schreibst, eine Inventur Check-Liste durchgehst, dich mit deiner Mastermind Gruppe triffst oder dir mit Supervision und Coaching professionelle regelmäßige Begleitung holst, ist dir überlassen.
Was auch immer du brauchst, um herauszufinden, was der Ist-Zustand ist und wie du deinen Plan entsprechend anpassen möchtest.
3 Impulse für dich
- Wie groß ist dein täglicher Faktor X? Wie viele äußere Faktoren haben Einfluss auf deine Pläne? Wie oft und wie sehr lässt du dich in deinen Werten und Vorstellungen davon beeinflussen – also wie oft änderst du dich?
- Wie planst du im Moment? Welche Erwartungen hast du an deinen Plan? Kommt der Plan nach dem Schreiben nochmal in deinem Leben vor? Wie wichtig ist er dir? Wie gehst du mit der Differenz zwischen Plan und Realität um?
- Wie checkst du ein? Wie oft? Mit wem? Was nimmst du dafür alles unter die Lupe? Was machst du mit dem Wissen? Wie beeinflusst es deine weiteren Pläne?
Wie sehr bist du Drifter? Wie sehr brauchst du feste Pläne? Checkst du gern ein? Ich freue mich von deinen Erfahrungen mit Plänen und geänderten Plänen zu hören…
Die 7 Basics des intuitiven Zeitmanagements:
- Disziplin, Schweinehunde und zusammengebissene Zähne? Nö, bringt nix…
- Was brauchen deine Aufgaben von dir?
- Biorhythmus – arbeite mit dir statt gegen dich
- Von Krähen und Schmetterlingen und deinem eigenem Arbeitsstil
- Regelmäßige Check-ins statt große Pläne
- Ein lustiges sich voran Experimentieren statt geballte Ladung Veränderung
- Was kann Minimalismus für deinen Zeitreichtum im Business tun?
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