Ausmisten ist immer ein guter Anfang
5 Gründe deine Woche oder dein Jahr mit Fokus zu beginnen
Ich war lange Zeit eine, die jeden Abend, jeden Freitag, den Dezember alles fein säuberlich aufgeräumt hinterlassen hat. Den Schreibtisch – 3D und Desktop, die To-Do-Liste, die Ablage, die E-Mail Inbox…
Es war nicht nur mein Ordnungsbedürfnis, das mich antrieb alles übersichtlich zu hinterlassen. Es war einfach ein Ritual, den Laden zu zu machen und einen Abschluss zu finden. Es war ein Ritual, das mir den Übergang in den anderen Teil meines Lebens erleichtert hat, in dem es nicht um meine (Lohn-) Arbeit geht.
Und das hat auch gut funktioniert. Aber das Reinfinden am Montagmorgen war langwierig, teilweise sogar von Chaos und Panik umrahmt und immer von einem Gefühl der Überwältigung begleitet. Dann habe ich irgendwann angefangen das zu tun, was ich immer tue, wenn ich mich überwältigt fühle: Ausmisten und Vereinfachen.
Im ersten Moment erscheint es wie eine Zeitverschwendung – es gibt doch so viel zu tun. Aber es beruhigte mich und brachte mich nahtlos ins Handeln. Und das auch noch schneller, effektiver und nachhaltiger als mein vorheriges kopfloses Huhn-Herumrennen…
Und so habe ich das Laden-Schließen Ritual aufgeteilt. Meinen Schreibtisch räume ich eh jeden Tag auf und weg und er geht dann nach meinem Dienstschluss in seine zweite Schicht und wird Piratenschiff, Ritterburg, Dinosaurierhöhle und was meine Kinder ihn sonst noch so werden lassen. Freitagabend beende ich die To-Do-Liste und räume die E-Mail-Inbox auf. Montagmorgen gehe ich den Download Ordner, die Papierablage, die FB Benachrichtigungen, den Kalender durch. So ungefähr jedenfalls.
Und so habe ich eigentlich auch ein Ritual zum Jahresende. Ende letzten Jahres allerdings ist mein Ritual des Laden-Schließens von einer verschleppten Erkältung unterbrochen worden. Mein Ohrenarzt schickte mich mit viel Mimimi und Antibiotikum ins Bett.
So begann ich auch diese Woche und damit dieses Jahr 2017 erstmal mit einem Gefühl der Überwältigung – es war ja so viel unbeendet liegen geblieben. Ich habe den Montag mit dem Ausmisten meines Büros begonnen und habe alles noch weiter vereinfacht. Am Dienstag bin ich zu meinem monatlichen Strategietag in den Wald aufgebrochen, um das Ausmisten und Neusortieren im Inneren fortzusetzen.
Und das funktioniert für mich super und ich bin für mich überzeugt das Ausmisten immer ein gelungener Wieder-Anfang ist. Meine Gründe dafür kannst du hier nachlesen und vielleicht auch etwas für dich daraus übernehmen:
Aktives Reinfinden statt Reindenken
Die neue Woche, das neue Jahr beginnt. Es gibt viel zu tun. Wie immer. Du schmeißt dich an den Schreibtisch. Du denkst nach. Du denkst schwer nach. Dein Kopf raucht.
Du möchtest ganz schnell ins Handeln kommen. Es gibt doch so viel zu tun. Gleich anfangen. Loslegen. Plan machen? Ja, das solltest du vielleicht tun. Oder einfach anfangen…
Du denkst so stark nach, dass dein Kopf qualmt. Du hast ja Energie. Du hast ja Motivation. Dein Motor heult, aber du bekommst keinen Gang rein. Denk nach, denk nach!
Nein.
Atme… einfach… kurz… durch…
Und dann verschaffst du dir einen Überblick. Nicht durch Nachdenken, sondern durch handfestes Handeln.
Räume deinen Schreibtisch auf. Schaue die Ablage durch und sortiere. Erstelle dir Listen, während du die Dinge in die Hand nimmst und durchsiehst. Vereinfache dein System. Verschenke, recycle, repariere oder trenne dich von dem, was nicht mehr wirklich zu dir gehört.
Und während deine Hände und Augen alles durchsehen, sortiert es sich auch in deinem Kopf. Du kommst wieder rein und findest den Anfang des roten Fadens wieder.
Inventur und Bestandsaufnahme
Du hast Angst, etwas zu vergessen. Da war doch noch was. Es ist ja auch eine Weile her, seit du daran gesessen hast. Inzwischen ist wieder viel passiert in anderen Bereichen deines Lebens. Die Speicherkapazität im Kopf ist komplett ausgenutzt. Woran wolltest du unbedingt denken?
Viele Läden machen Anfang des Jahres Inventur – was ist wirklich da und wieviel davon? Ausmisten und Sortieren ist auch immer eine Bestandsaufnahme dessen, was ist und was da ist.
Du siehst die Dinge durch. Schreibst Protokolle oder Listen von dem, was ansteht oder entschieden werden muss. Erst mal schauen, womit du dich noch beschäftigen wirst.
Ausmisten ist übrigens nicht nur eine äußerliche Tätigkeit. Es ist auch immer eine Innenschau. Ich selbst nutzte montags immer meine 50-25-12-3 Übung, um mir einen Überblick zu verschaffen. Was schwirrt alles in mir herum? Was davon sind mögliche To-Dos? Das destilliere ich herunter auf drei ganz spezielle Aufgaben, die ich als nächstes tun werde.
Und dann gehe ich jeden Monat einen Tag in den Wald und erwandere mir meine Strategie für die nächsten 4 Wochen. Während ich laufe, sortiert sich mein Kopf und ich komme auf den Punkt.
Check-in nach der Pause
Einem Wieder-Anfang steht eine Pause bevor, eine Zeit des Abstands zu deiner Arbeit. Dabei macht dein Unterbewusstsein keine Pause, sondern arbeitet fleißig weiter. Es schafft neue Verknüpfungen, schließt Dinge ab, setzt neue Prioritäten. Alles was du aktiv und bewusst in der Pause erlebst, fließt in diesen unbewussten Prozess ein.
Daher ist es wichtig, nicht nur dort anzuknüpfen, wo du aufgehört hast. Sondern auch einzubinden, wo du jetzt stehst.
Was hat sich in dir wie von allein weiterentwickelt? Was ist neu dazugekommen? Was ist dir jetzt wichtig? Was hat sich gelöst oder ist einfach nur weniger wichtig geworden?
Du machst nicht einfach da weiter, wo du aufgehört hast. Schließlich bist du inzwischen jemand anderes geworden – älter und weiser.
Das Ausmisten verknüpft dein inneres Jetzt mit dem, was äußerlich da ist, damit du nicht an der Realität vorbei planst und agierst.
Platz schaffen für die Weiterentwicklung von auswählten Projekten und Neuem
Das Ausmisten schafft Platz. Vielleicht, nein sehr wahrscheinlich, bringst du neue Ideen mit in diesen Wieder-Anfang. Auch wenn die Zahl unserer Ideen unendlich ist, die Ressourcen Zeit und Energie sind es nicht.
Damit deine wichtigsten Projekte dein Bestes an Fokus, Kreativität und Entscheidungskraft bekommen, ist es wichtig, dass du alles auf sie richtest. Verschwende deine wertvolle Energie nicht für überflüssige, abgelaufene Themen oder einfach Projekte, die im Moment keine Priorität haben.
Aber auch laufende Projekte, die auf Weiterentwicklung warten, brauchen Raum. Es ist OK, dass du immer mehr Ideen, angefangene Projekte, Zeugs, Informationen und Termine hast als du eigentlich brauchst. So hast du mehr Auswahl.
Es ist aber wichtig, dass du diese Auswahl auch triffst. Das ist Teil des Prozesses. Nein-Sagen. Einfach ist es nicht, aber wichtig.
Ausmisten und Nein-Sagen ist auch immer ein Ja-sagen zu dem, was wirklich sein soll.
Dieses Nein-Sagen braucht Übung. Und wie alles, was wir üben, wirst du mit der Zeit besser und kräftiger.
Nein zu sagen und Dinge jeglicher Art loszulassen oder zu vereinfachen ist auch immer ein Ja. Ein Ja zu dem, was dir wirklich wichtig ist. Dieses Ja wird mit jedem Nein lauter. Das, wozu du Ja sagst, erhält Platz und kann sich ausbreiten und gedeihen. Das Ja-Sagen als Handlung fokussiert dich.
Wozu möchtest du noch lauter JA sagen?
Liebe Jesta,
die richtigen Tipps zur richtigen Zeit.
Ganz lieben Dank dafür!!!!
Ich freue mich jetzt auf meine Inventur, auf 2017 und auf Deine Challenge 😉
Liebe Grüße
Petra
Yeah – wunderbar, Petra! Schön, dass dir der Artikel hilfreich ist und vor allem, dass du bei der Challenge dabei bist!
Herzlichst, j.