Fokus: eigentlich nicht mehr als raus und wieder rein zoomen – 50-25-12-3 Tool
066 – In dieser Folge stelle ich dir eine Methode vor, wie du das 50-25-12-3 Tool nutzen kannst um fokussiert zu bleiben, gerade wenn sich dein überspanntes Hirn nach Ablenkung sehnt.
Fokus – das ist dran bleiben und mit eng gestecktem Blick bei der Sache bleiben… Und manchmal ist dieser Blick so eng gesteckt, dass du den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr siehst, dir der Kopf platzt und du nicht mehr richtig denken kannst.
Da kommt jede Ablenkung wie gerufen und schon bist du raus und fühlst dich erleichtert, gerettet… Bis das schlechte Gewissen kommt, dass du wieder nicht fokussiert gearbeitet hast, dass du wieder nicht dran geblieben bist…
In meiner Podcast Folge ‚Warum dein kreativer Prozess recht hat, wenn er sich ablenken lässt‘ erkläre ich dir, dass es gut ist, immer mal wieder aus dem linearen Denken auszusteigen und im lateralen Denken die Sache weiterzuentwickeln. Unser Fokus ist kein Marathonläufer der stundenlang an der gleichen Sache dranbleiben kann. Er ist ein Sprinter. Er kann über kurze Distanzen alles geben. Und dann braucht er mal wieder Abstand und Ruhe.
Aber was ist jetzt mit dem Flow und diesem transartigen Zustand des kompletten Eintauchens in dein Thema?
Der Zustand des Flow ist nicht starr…
…sondern besteht aus verschiedenen Phasen, die sich zyklisch abwechseln – zum Beispiel im linearen und lateralen Denken.
Oder eben im Rauszoomen und wieder Reinzoomen, wie ich dir mit der folgenden Übung zeigen möchte. Hier geht es darum, dass du dein Bedürfnis deines Hirns nach Bewegung raus aus der Starre folgst und dabei aber ‚in der Familie bleibst‘ und damit am Thema dran.
Ich probiere diese Übung immer dann mit meinen ProjektMentoring KlientInnen, wenn sich alles zu eng anfühlt und kaum noch zu halten ist. Oft ist das der Zeitpunkt, wo nur ein Lösungsweg oder Ansatz möglich erscheint und der sich aber als schwierig bis unmöglich erweist.
Und so geht’s:
Man nehme die 50-25-12-3 Methode und stelle sie erstmal auf den Kopf zu 3-12-25-50.
Dann formulierst du dein Thema oder Problem als Frage für die es verschiedene Optionen oder Antworten gibt. Zum Beispiel: Was kann ich tun, um mit meinem Business mehr Geld zu verdienen? Oder auch – Was ist der Titel meines neuen Workshops?
1.) Du stellst den Timer auf 1 Minute und schreibst deine ersten drei offensichtlichen Antworten auf.
2.) Nun stellst du den Timer auf 5 Minuten und schreibst 12 die würde ich mal ausprobieren Antworten oder Optionen auf.
Wichtig: wenn der Timer nach einer Liste klingelt, nimmst du ein leeres Blatt und beginnst eine neue Liste, so als ob du die vorherige nie geschrieben hättest. Du fängst wie jedes Mal neu bei Null an. Das was dir wichtig ist, wird sich oft genug von selbst wiederholen. Du musst nichts nochmal nachschauen…
3.) Nun schreibst du 10 Minuten lang 25 Optionen auf, die du einsetzen solltest. Wie macht man es? Was sitzt dir im Nacken? Was macht dir Druck? Schreibe dir den Nacken frei…
4.) Und nun schreibst du in 20 Minuten 50 Antworten auf, die du nutzen könntest. Schreibe alles auf, was dir einfällt. Nichts ist zu blöd, unausgereift oder lächerlich. Schreibe alles auf.
5.) Nun geht es wieder zurück: für 10 Minuten schreibst du erneut eine Liste von 25 Optionen, die du umsetzen solltest. Sieht die Liste jetzt anders aus? Ist egal. Bleib einfach im Prozess.
6.) Und ja, nun sind es wieder 5 Minuten, in denen du 12 Antworten auflistest, die du gern ausprobieren würdest.
7.) Für die letzte Runde brauchst du vielleicht noch nicht mal den Timer: schreibe deine Top 3 Optionen auf, die du auf jeden Fall ausprobieren wirst.
Was bringt dir diese Methode?
- Fokus entsteht auch durch Tiefe, durch tieferes Verständnis.
- Du erlaubst deinem Hirn etwas Freilauf, wenn es zu viel hat von der fokussierten Monotonie.
- Du kommst wieder erfrischt und mit neuen Ideen und tieferem Verständnis für dein Thema… Und vielleicht wenn du Glück hast, segelst du somit geradewegs in den Flow…
Zuviel oder zu eng?
Wichtig ist immer auch zu wissen, wann du was gerade brauchst. Wenn du von zu vielen Möglichkeiten hin und hergerissen bist, fang mit dem Reinzoomen an, also bei den 50 und arbeite dich direkt runter. Du solltest bevor du loslegst mit der Umsetzung immer auf deinen Top 3 (zurück)sein.
Was braucht deine nächste Aufgabe gerade von dir – ein Zoom-In oder ein Zoom-Out?
Links:
Warum dein kreativer Prozess recht hat, wenn er sich ablenken lässt
Fokus ist ein Sprinter und kein Marathonläufer
50-25-12-3 (Video und Infografik:
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