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Jesta Phoenix -  Coach
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Nur du weißt, wovor du Angst haben brauchst. Niemand sonst…

15. September 2021/in EmotionsWissen, Emotionszeug/von Jesta Phoenix

 

Deine Angst brauchst du gar nicht überwinden.

Du kannst sie gern behalten.

Wie Sherlock Holmes schon meinte:

 

Fear is wisdom in the face of danger.

(Angst ist Weisheit angesichts von Gefahr.)

 

Und was Gefahr für uns bedeutet, entscheiden wir ganz allein.

Ich habe einen ganz bestimmten Maßstab, nach dem ich entscheide, ob ich ein Outdoor-Abenteuerbuch über Seite 10 hinaus lese oder nicht: wie mit dem Thema ‚Frauen allein unterwegs‘ umgegangen wird.

Alle, die so tun, als ob es für alleinreisende Frauen und Männer keinen Unterschied gebe, gehen gleich zurück.

Alle, die die Angst der Frauen unterwegs, versuchen zu ‚wegrationalisieren‘ mit dem Satz: ‚Na, nachts im Stadtpark ist es gefährlicher für dich. Wer soll denn da nachts im Wald auf dich warten‘, auch. Das tun, übrigens, auch Frauen.

Ich war eine von ihnen.

Bei meinen Fernwandertouren werde ich immer wieder nach der Angst gefragt. Vor allem von Frauen. Hinter vorgehaltener Hand. Heimlich.

Sie würden ja auch gern. Aber so allein im Wald. Nee, das ist ihnen nix.

Und dann habe ich immer den Stadtpark Vergleich angebracht. Es sollte ermutigend klingen.

Aber…

Das ist Blödsinn. Ich würde nie im Stadtpark alleine übernachten. Ich wäre gern eine, die nachts allein im Wald übernachten kann. Oder auf der Wiese. Was für Touren wären mir dann möglich! Und wie viel Geld würde ich sparen und könnte damit meine Reisezeit verlängern!

Aber…

Was wir hinter vorgehaltener Hand nicht benennen, ist wovor wir Angst haben. Das brauchen wir gar nicht. Wir wissen als Frauen genau, dass wir nicht von Wölfen und Bären reden, wenn wir über die Angst vor dem Wald sprechen.

Es ist Männergewalt gegen Frauen.

So ein Selbstverständnis, dass es nicht mal mehr erwähnt werden muss.

Diese Männergewalt gegen Frauen ist so ein Selbstverständnis geworden, dass jede Frau, jeden Tag bewusste Entscheidungen für ihre Sicherheit trifft: wo sie wann hingeht und mit wem, wie sie sich kleidet und so weiter…

Ich habe meine Erfahrungen und Erlebnisse, die meine Entscheidungen beeinflussen.

Du hast deine…

(Ganz wichtig:  Ich rede hier nicht von Angststörungen, Panikanfällen und anderen Erkrankungen. Diese gehören in therapeutische Begleitung, wie jede andere Erkrankung auch. Als Coach bin ich keine Therapeutin. Aber ich unterstütze dich gern begleitend zu deiner Therapie, vor allem beim Übergang zurück aus der Krise ‚ins normale Leben‘, da vor allem dieser Übergang selten Bestandteil einer Therapie ist.)

Lass dir von niemandem erzählen, wovor du Angst haben brauchst oder nicht.

Niemand andere:r hat das Recht zu entscheiden, ob wir uns sicher fühlen oder nicht.

Niemand andere:r hat das Recht zu beurteilen, ob unsere Angst berechtigt ist.

Niemand andere:r lebt unser Leben so, wie wir es erleben. So wie wir es erlebt haben.

Unser tägliche Sicherheitserleben in dieser Welt, hat wenig damit zu tun, wie mutig wir sind. Es hat damit zu tun, auf welcher ‚Seite‘ wir landen inmitten von Sexismus, Rassismus, Homo- oder Transphobie und, und, und…

Niemand andere:r als du weißt, was du schon alles erlebt und überlebt hast.

Niemand andere:r weiß, was du täglich bereits für Ängste durchlebst und einen Weg findest, damit umzugehen.

Niemand andere:r weiß, wie weit du schon gekommen bist, um dir deine ganz eigene Sicherheit, soweit es dir möglich ist, aufzubauen.

Nein, deine Sicherheit liegt nicht allein in deiner Hand.

Und ja, es liegt in deiner Hand, wie du mit deiner Angst umgehst.

Aber lass dir nicht einreden, dass ‚all dein Glück auf der anderen Seite der Angst liegt‘ und weiter so’n viel zu verallgemeinerter Scheiß.

Die Angst ist immer Teil von dir. Sie ist eine deiner Bodyguards. Wenn sie aber in die Übergröße geht und du nur noch panisch erstarrst, ist es Zeit etwas zu ändern. Vor allem, wenn das immer wieder passiert.

Aber alles darunter, möchte dir einfach nur mitteilen, was du für dich tun kannst, damit du dich sicherer fühlst.

 

Angst ‚überwinden‘

Social Media ist voll von Ansagen, dass du deine Angst einfach nur überwinden musst, sollst, darfst, kannst…

Um glücklich zu sein.

Um zu bekommen, was du willst.

Um es ‚den anderen zu beweisen‘.

Nur dann.

Für die Recherche zu diesem Blogartikel habe ich mal Angst in die gängigen Suchmaschinen eingegeben und bin zum Umgang mit Angst immer nur auf dieselben Verben gestoßen:

  • Besiegen
  • Bezwingen
  • Überwinden
  • Bekämpfen
  • Beseitigen…

Angst als Kampfansage an uns selbst. Eine Schlacht aus der wir siegreich hervorgehen müssen.

Angst als Schwäche an sich.

 

Und? Hat sich deine Angst schon mal je in Luft aufgelöst, weil dir irgendjemand zugebrüllt hat, dass du schleunigst deine Komfortzone zu verlassen hast und dein Glück gefälligst auf der anderen Seite von Angst zu finden hast?

Nö.

 

Wie alle Emotionen ist Angst auf deiner Seite.

Sie will dir nur Bescheid sagen. Und das ganz unbedingt.

Was, wenn du einfach nur zuhörst?

Was, wenn du versuchst zu formulieren, worauf die Angst dich hinweist?

Was, wenn du mit der Angst einen Deal eingehst und dich darum kümmerst und es im Blick behältst, was sie dir vor Augen führt?

Was, wenn du nicht gleich versuchst der Angst zu entkommen, sondern einfach mal da bleibst und ihr euch aussprecht?

Die meiste Energie und Zeit verplempern wir nicht aufgrund der Angst, sondern weil wir mit der Angst in Diskussion gehen, die eigentlich immer die gleiche Aussage unserseits hat: Halt die Klappe, ich will gar nicht wissen, was du zu sagen hast, ich will nur, dass du weg bist…

Naja und die Angst lässt sich halt nicht den Mund verbieten… (Respekt!)

Und so geht das ping-pong-artig hin und her und her und hin. Und wir kommen nicht weiter.

 

Was wäre dir möglich, wenn du dich sicher fühlst?

‚Wenn ich meiner Angst zuhöre, dann kann ich ja gar nichts mehr machen,‘ erzählen mir meine Klient:innen oft.

Ich kenne diese Geschichte auch sehr gut und habe sie mir oft genug erzählt: meine Stärke existiert nur in meinem ständigen Kampf mit und Sieg über die Angst.

Denn die Angst will mich kriegen. Mir mein Leben futsch und langweilig machen. Dann ist nix mehr los hier.

Ach, Quatsch!

 

Die Angst will gar nicht hinters Steuer.

Sie will nur mit an den Verhandlungstisch.

 

Also lass sie reden. Was will sie für dich organisieren?

Hilfe und Unterstützung statt Ich-muss-das-alleine-schaffen?

Einen Plan und Vorbereitungen statt Ich-schau-dann-mal?

Einen Überblick und Klarheit statt Ich-wills-gar-nicht-wissen-und-verdränge-einfach-nur?

 

Die Angst will dir nicht das Abenteuer vermiesen.

Sie will nur, dass du das richtige Gepäck mithast.

 

Was erzählt dir deine Angst? Was kannst du tun, um auf deiner Seite zu sein.

Für mich:  Ich schlafe erstmal nur auf dem Balkon. Im Zelt auf dem Zeltplatz. Oder mit anderen Erwachsenen in der Nähe. Ich wandere allein – egal ob zu Fuss oder mit dem Fahrrad. Nachts bevorzuge ich Gemeinschaft.

Vielleicht ist das irgendwann anders. Aber für jetzt ist, ist es das, was ich von mir brauche, um auf meiner Seite zu sein. Danke, liebe Angst!

 

Angst hat immer auch Recht

Als Bodyguard weist Angst uns immer auch auf einen Mangel hin. Da braucht es mehr. Da reicht es so nicht mehr.

Und wenn wir hinhören – und erst wenn wir hinhören – können wir diesen Mangel beheben.

Egal, ob sich dabei um das Benennen der Selbstverständlichkeit von Männergewalt gegen Frauen handelt oder um andere Formen von Gewalt, Ausgrenzung und Unterdrückung:  in öffentlichen Räumen, in unseren Beziehungen, in unserer Arbeit…

 

Wenn wir der Angst nicht mehr zuhören, entwickeln wir Selbstverständlichkeiten, die keine sein müssen.

Keine sein dürfen.

 

Manchmal sind es kleine Veränderungen, die wir brauchen, um uns sicherer zu fühlen – der tägliche Blick aufs Konto für einen sicheren Umgang mit unserem Geld oder eine Aussprache mit einer Kollegin, um ein Missverständnis aus der Welt zu räumen.

Und manchmal sind es größere Veränderungen, die gemeinsames Agieren brauchen – Anti-Rassismus Arbeit, Klimanotstand Ausrufung, soziale Gerechtigkeit für alle…

Daher…

Arbeit neu gedacht wird erst durch Arbeit neu gefühlt zu Arbeit neu getan…

Zu welchem neuen Handeln ruft dich deine Angst auf?

 

Wir beide…

Du möchtest deine Angst nicht länger weg retuschieren und so tun als ob, der Zustand dahinter selbstverständlich ist?

Oder es gibt so viele Dinge, die dir Angst machen, dass du schon fast aufgegeben hast, dir auch nur vorzustellen, dass es anders sein könnte?

Oder hast du Ängste aufgrund von Gewalt- und Diskriminierungserfahrungen, die andere nicht sehen wollen und dir daher deine Ängste absprechen?

Lass uns reden und schauen, ob wir zusammen für dich einen Anfang finden, wie du dir eine solide emotionale Basis schaffen kannst, von der du aus weitergehst…

Such dir einfach deinen Wunschtermin für unser Erstgespräch aus und dann geht’s los!

Links

Photo by Luca Baggio on Unsplash 

TED Talk – It’s OK to feel overwhelmed. Here’s what to do next – Interview mit Elizabeth Gilbert

Meine Hauptausbeute aus diesem Interview ist die Erinnerung daran, dass wenn ich mich auf meine Intuition des Moments verlassen, ich immer wissen werde was zu tun ist. Und dieses Vertrauen kann ich schulen, indem ich immer wieder auf diese fossile Erfahrung in mir höre. Wenn die Angst mir ins Ohr flüstert, nehme ich diese Intuition mit dazu und gemeinsam entscheiden wir dann, was zu tun ist…. 

 

Schlagworte: Angst
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