Bedürfnisse: nicht EntwederOder – sondern alle!
Oder: Warum du dich nicht zwischen deinen Bedürfnissen entscheiden solltest
Stress haben wir immer dann, wenn eins oder mehrere unserer Bedürfnisse zu kurz kommen. Oder wenn wir versuchen uns zwischen zweien zu entscheiden und im inneren Ping-Pong gefangen sind.
Balance und Frieden finden wir dann, wenn all unsere Bedürfnisse erfüllt sind.
Auch wenn wir alle vier gleiche emotionale Grundbedürfnisse haben, so ist das, was wir dafür brauchen, um diese als erfüllt zu fühlen, individuell.
In diesem BlogArtikel stelle ich dir diese vier Grundbedürfnisse vor und erkläre dir, woran du erkennst, welcher Bereich von dir gerade etwas mehr Aufmerksamkeit braucht, damit du dich wieder gut und ausgeglichen fühlst.
Die vier emotionalen Grundbedürfnisse
Das Bedürfnis nach einem klaren Ich
Unser Bedürfnis nach einem klaren und abgrenzten Ich wird manchmal auch mit der Motivation nach Durchsetzung und Einfluss benannt. Das klingt für manche aber so, als ob wir dann größer, stärker, heftiger, besser… sein müssen als andere. Das stimmt aber nicht.
Niemand muss kleiner oder weniger sein als wir, damit wir in unserer gesamten Größe unseren Raum einnehmen können. Mein Tanzbereich. Dein Tanzbereich. Nicht mehr und nicht weniger.
Was wir hier brauchen ist das Gefühl von Selbstwirksamkeit und Selbstbewusstsein.
Das Bedürfnis nach einem gemeinsamen Wir
Hier geht es um Verbundenheit, Werte und wir wir uns anderen gegenüber verhalten. Wir möchten dazugehören, wir möchten uns als Teil einer Gruppe spüren. Wir möchten unsere Entscheidungen und unser Verhalten unseren Werten, dem was uns wichtig ist und woran wir glauben, anpassen.
Das Bedürfnis nach Sicherheit
Wir möchten auch mal die Augen zumachen, das Schwert ablegen und wissen, dass wir uns darauf verlassen können, was ist und sein wird. Wir möchten Dinge erhalten und bewahren. Wir brauchen ein Gefühl von Ordnung und Verlässlichkeit.
Das Bedürfnis nach Freiheit
Hier geht uns darum, uns weiterzuentwickeln und Neues zu entdecken. Es geht uns um Freude und Leichtigkeit, um das Abenteuer, um das zu neuen Ufern aufbrechen. Und dafür nehmen wir auch das Risiko auf uns, das alles noch Unbekannte mit sich bringt.
Stress: etwas kommt zu kurz
Vielleicht hast du beim Lesen schon ein Gefühl dafür bekommen, welcher Bereich oder welche Bereiche bei dir gerade nicht das bekommen, was du brauchst.
Es geht dir nicht gut, es fehlt etwas.
Du bist gereizt. Du schläfst schlecht. Du vergisst Dinge, die dir aber doch eigentlich wichtig sind. Du kannst nicht wirklich die Zeit mit deinen Lieben genießen. Du bis ständig angespannt.
Manchmal fühlt sich ein Zuwenig auch eher wie ein Zuviel an.
Zu viele Gedanken. Zu viele Eindrücke, die verarbeitete werden wollen, aber keinen Raum dafür haben. Zu viele Aufgaben, die unerledigt bleiben. Zu viele Baustellen, die von dir Aufmerksamkeit und Lösungen wollen.
Vielleicht hast du aber auch das Gefühl, dich entscheiden zu müssen.
Ping-Pong im Kopf
Es gibt hier zwei Klassiker:
Meine Bedürfnisse – die Bedürfnisse der anderen
oder
Sicherheit – Freiheit
Kennst du das Ping-Pong dazu im Kopf?
Du möchtest pünktlich Feierabend machen, weil du einfach nur müde bist. Aber dann bleibt die Arbeit auf deinen Kolleg:innen hängen. Es spielt keine Rolle, dass du heute früh schon zwei Stunden eher da warst.
Oder du bist in deinem jetzigen Job nicht glücklich. Aber das Geld stimmt für dich und du und dein:e Partner:in seid Eltern. Du sehnst dich danach mehr zu lernen und dich neu auszuprobieren und einzubringen. Du magst morgens gar nicht mehr so richtig aus dem Bett kommen und hast schon lange keine richtige Lust mehr auf irgendetwas.
Die Gedanken springen mal in die eine Richtung, mal in die andere. Mal entscheidest du dich für das Eine, mal für das Andere. Aber keine Entscheidung fühlt sich auf Dauer richtig an.
Weil du dich gar nicht entscheiden musst. Weil du dich gar nicht entscheiden solltest.
Dein Maß der Dinge
Auch wenn wir rein neurobiologisch nach diesen vier Grundmotiven funktionieren, so ist das, was wir für jeden Bereich brauchen immer individuell.
Was du brauchst, um dich sicher zu fühlen, ist etwas ganz anderes als, zum Beispiel, deine Kolleg:innen. Ebenso ist dein Verständnis von Freiheit und was du dafür im Außen tust, vielleicht völlig unverständlich für dein:e Partner:in.
Du, wie wir alle, hast dein ganz eigenes Maß der Dinge, um dich sicher, frei, selbstbestimmt und verbunden zu fühlen!
Yeah!
Das kannst nur du ganz allein wissen! Da kann dir niemand reinreden und dich mit einem ‚Normal‘ vergleichen. Das gibt’s nämlich gar nicht.
Also los geht’s – Entdeckungsreise!
Woran erkennst du welcher Bedürfnisbereich gerade zu kurz kommt?
Das verraten dir deine Bodyguards!
Dafür sind sie da und stellen sicher, dass du am Leben bleibst!
Deine Bodyguards, das sind deine Emotionen, die dir ständig Notizzettel rüber schieben, mit Information darüber, was du gerade brauchst.
Weiterlesen: Was steht auf dem Notizzettel?
Also musst du nix weiter tun, als deinen Emotionen folgen, um herauszukriegen, welcher Bereich gerade mehr von dir braucht, als er bekommt.
Jede Emotion ist einem Bedürfnisbereich zugeordnet.
Hier ein paar Beispiele, welche Emotionen für die vier Bereiche arbeiten.
Das klare Ich
Wut erinnert dich daran, dass eine deiner Grenzen überschritten wurde – dein Körpergrenze oder auch deine Grenze zwischen dem, was du für richtig & falsch, fair & unfair hältst.
Das gemeinsame Wir
Scham erinnert dich daran, dass du dich deinen Werten entsprechend nach Außen und damit anderen gegenüber verhalten möchtest und dies vielleicht im Moment nicht tust.
Sicherheit
Angst erinnert dich daran, dass du mögliche psychische oder physische Gefahren abwenden oder verringern möchtest.
Freiheit
Interesse erinnert dich daran, dass du weiter gehen möchtest, als das dir bekannte Terrain. Du brauchst Wachstum und Weiterentwicklung. Du möchtest erforschen und kennenlernen.
Was bringt dir dieses Emotionswissen?
Du verplemperst nicht mehr deine Kraft mit Dingen, um die es gar nicht geht, sondern setzt da an, was du wirklich brauchst.
Du verschwendest keine Kraft mehr darauf, Dinge zu verdrängen und dich zusammenzureißen, weil eben auch einfach mal kein ‚weg‘ gibt, wohin du Dinge verdrängen kannst und auch ein Zusammenreißen immer ein Zerreißen ist. Du bleibst da, wo du bist und ermöglichst dir dadurch langfristiges Gutgehen und Lösungen.
Du verlierst keine Kraft mehr in Endlosschleifen von Gedankenkarusell und Ping-Pong Stress. Du findest Wege, all deine Bedürfnisse zu füttern und somit zu Ausgeglichenheit und Aktionskraft zu kommen.
Download: Worauf deine Emotionen achten – der Spickzettel
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BlogArtikel: Was steht auf dem Notizzettel?
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