Oder: Geld & Emotionen – ein Anfang…
It’s complicated…
Es gibt wenige Dinge, auf die wir so vieles projizieren, wie Geld.
So viel Widersprüchliches. So viel Abwertendes. So viel Aufwertendes…
Wir fühlen uns durch Geld bestraft oder belohnt.
Wir fühlen uns gesehen oder ignoriert.
Wir fühlen uns zugehörig oder ausgestoßen.
Wir fühlen uns reich oder arm.
Wir fühlen uns sicher oder bedroht.
Wir fühlen uns ermächtigt oder hilflos.
Wir fühlen uns im Flow oder gefangen in einer Starre…
Und wie macht man denn das nun mit dem Geld?
Keine Ahnung.
Wie machst du es denn? Und ist es so, wie du es machst gut für dich? Geht es dir gut dabei? Gibt es dir Kraft und Energie? Oder zieht es dir genau diese ab? Fühlst du dich befreit durch deinen Umgang mit Geld? Oder fühlst du dich im scheinbar ewigen Kreislauf gefangen?
Ich möchte nicht mal so tun, als ob ich Antworten für dich hätte. Aber deine Emotionen können dir da auf jeden Fall weiterhelfen. Frag sie. Hör ihnen zu, was du brauchst. Was für dich aus der Balance gekommen ist. Was für dich so nicht mehr geht…
Ich biete dir mit diesem Artikel die Möglichkeit einen Anfang zu finden, in (d)einer Beziehung mit Geld. Eine Beziehung, die dir gut tut und dich in deinem Leben unterstützt.
Ich biete dir einen Check-in mit fünf Grundemotionen, um dir ein Gesamtbild zu eröffnen. Mit diesem Gesamtbild findest du einen Anfang für deinen Weg, der mit Lesen dieses Artikel alles andere als zu Ende ist…
Und vielleicht wird dir nach diesem Deep Dive auch nochmal bewusst, wie weit du schon gekommen bist. Und dass du hier nicht bei Null ansetzt… Was kannst du aus deinem bisherigen Weg für die Zukunft mitnehmen?
Wenn du mit mir schon gearbeitet hast oder mir und meiner Arbeit schon eine Weile folgst, dann kennst du diesen Ansatz bereits. Und vielleicht haben wir ja auch schon gemeinsam das Thema Geld in der einen oder anderen Form mit den Grundemotionen abgefragt… Vielleicht hast du es ja auch schon für dich gemacht. Ich lade dich trotzdem ein, es heute nochmal zu probieren, um mit dir einzuchecken, wo du gerade stehst. Weil du seit jedem Gestern nicht nur älter, sondern auch weiser geworden bist..
Wo stehst du gerade?
Wo stehst du gerade in (d)einer Beziehung zu Geld, die dir gut tut?
Was wäre für dich eine Null? Was wäre für dich eine Zehn?
Such dir etwas Platz und stelle dir eine Linie vor, die bei Null beginnt und bei Zehn aufhört. Stelle dich dort auf, wo du dich gerade fühlst. Bitte, nach Möglichkeit keine 3,45… Nutze ganze Zahlen. Entscheide dich für klare Ansagen… Es hilft.
Da, wo du jetzt stehst – wie hast du es dahin geschafft? Was hat dich voran gebracht? Woran merkst du, dass du jetzt genau da bist?
Gehe einen Schritt weiter auf die nächste ganze Zahl. Was brauchst du um da hin zu gelangen? Was ist notwendig, dass du diesen Schritt weiter kommst? Woran wirst du merken, dass du diesen Schritt weitergekommen bist?
Fünf Grundemotionen
Frage immer alle fünf Emotionen ab, was sie dir zu einem Thema, in diesem Fall Geld, zu sagen haben. Alle haben immer etwas zu sagen. Wenn auch erstmal nur sehr leise…
Dass du allen gemeinsam zuhörst, bringt dir ein erstes Gefühl von Balance. Es bietet dir einen Weg heraus aus dem Tunnelblick nur einer Emotion, die vielleicht gerade am lautesten unbedingt Bescheid sagen will.
Nimm dir Raum. Wenn du magst, kannst du für jede Emotion einen Finger deiner Hand mit der anderen Hand umschließen.
Hör ihnen zu. Lass sie ausreden. Widersprich und diskutiere nicht mit ihnen. Entschuldige und rechtfertige sie nicht. Lass sie einfach sein. Höre mit Neugier zu.
Beobachte, was in deinem Körper passiert. Wo lebt diese Emotion bei dir? Wie fühlt sie sich an?
Nutze die Reihenfolge hier oder beginn mit der Emotion, die gerade am lautesten ruft. Nimm dir Zeit zuzuhören. Du musst nichts weiter tun. Nur zuhören. Nicht reagieren. Keine innere To-do-Liste von Lösungen anfangen. Nur zuhören…
Wut
Trauer
Scham
Freude
Angst
Und nein, das sind nicht vier schlechte und eine gute… Aber das weißt du ja, vielleicht schon.
Lies hier mehr zu Emotionen als deine Bodyguards
Es gibt selbstverständlich mehr, als diese fünf hier. Ich habe meine Gründe, warum ich immer wieder beispielhaft mit diesen hier arbeite, aber du kannst selbstverständlich alle mit an den Tisch holen, die dir gerade etwas zu dem Thema mitteilen wollen.
Was, wenn ich nichts höre…
Ja, manchmal sind wir so gut darin geworden, vernünftig zu sein, schön sachlich zu bleiben, uns zusammenzureißen…, dass wenn wir versuchen mit unseren Emotionen in Kontakt zu treten, wir erst einmal nur Stille hören…
Oder vielleicht weißt du gar nicht, ob das jetzt eine Emotion ist oder ein Gedanke…
Bleib einfach erstmal nur da, mit dem, was ist.
Und komme immer wieder und frage nach.
Taste dich in deinem Tempo, auf deine Art und Weise zurück in den Kontakt.
Wenn du dir dabei Begleitung wünschst, buch gern eine einmalige Weitblick Session mit mir.
Für diesen Artikel habe ich dir unter jede Emotion ein paar mögliche Botschaften zum Thema Geld aufgelistet, die ich aus meinen Coachings und Workshops kenne. Und auch von mir.
Nimm sie gern als Anfangspunkt auf deiner Entdeckungsreise. Schau, womit du etwas anfangen kannst und womit nicht.
Vielleicht meldet sich die eine oder andere Emotion deutlicher bei dir in Resonanz auf eine der Aussagen hier.
Wut
Aufgabe: Wut zeigt dir an, dass für dich (d)eine Grenze überschritten wurde – zwischen Richtig und Falsch, zwischen Recht und Unrecht…
Mögliche Botschaften an dich:
Wieso bekommt die Kollegin die Beförderung und ich nicht?
Die haben das ganze Geld nur geerbt, ich habe es mir durch eigene Arbeit verdient und bin nur halb soweit gekommen, wie die.
Warum handeln wir noch immer mit Existenzangst in unserer Gesellschaft / Gemeinschaft, wenn wir es uns doch leisten könnten, dass die finanziellen Grundbedürfnisse aller Menschen gesichert sind, einfach nur weil es sie gibt?
Warum bekomme ich so viel Geld für meine Arbeit und andere nicht für ihre Arbeit, die genauso wichtig ist?
Warum ist das so teuer? Das kann ich mir doch nie leisten und brauche es doch aber.
Trauer
Aufgabe: Trauer zeigt uns an, dass wir etwas für uns wertvolles verloren haben (oder verlieren könnten).
Mögliche Botschaften an dich:
Früher hatten wir genug Geld für alles und mussten uns um die Miete nie Sorgen machen. Das ist jetzt vorbei.
Es gibt Eltern, die selbst auf ihr Mittagessen verzichten, damit ihre Kinder essen können, weil die Schulspeisung im Lockdown ausfällt. Und diese Menschen leben in unserer Mitte.
Als ich jünger war, brauchte ich nicht viel und war glücklich. Jetzt kann ich mir alles kaufen und fühle mich oft so leer.
Meine Mutter fragt heute noch meinen Vater, wenn sie sich etwas kaufen möchte. Vor ihrer Ehe hat sie ihr eigenes Geld verdient.
Zur Rente werde ich nicht mal halb so viel Geld haben wie meine Großeltern noch hatten, obwohl ich nicht weniger arbeite. Für mich wird es keinen Wohlstand geben.
Scham
Aufgabe: Scham zeigt uns an, ob wir uns unseren Werten entsprechend nach Außen verhalten.
Mögliche Botschaften an dich:
Das war für mich doch gar nicht anstrengend und hat sogar Spaß gemacht. Dafür habe ich doch kein Geld verdient.
Dafür kann ich kein Geld verlangen, weil es den anderen doch noch mieser geht als mir.
Ich habe in den ersten Jahren mit unseren Kindern kaum Geld verdient. Andere kriegen das doch aber auch hin.
Meine Frau war die ersten Jahre mit den Kindern zu Hause und ich habe dafür alles im Job gegeben. Wir hatten mal 50/50 abgemacht, das war aber nie möglich, weil es gut bezahlte Jobs nur als 100%, ach als 150% gibt. Und wir müssen das Haus abbezahlen. Und nun habe ich mir auch noch einen Burn-out eingefangen.
Wenn sie erstmal merken, dass ich eigentlich gar nichts kann, wollen sie bestimmt ihr Geld zurück. Das kann ich gut verstehen.
Freude
Aufgabe: Freude zieht uns nach vorne, ins (noch) Ungewissen, weil es die Möglichkeit birgt, genau das zu sein, was wir uns wünschen – das Risiko ist es wert, es auszuprobieren.
Mögliche Botschaften an dich:
Ich habe keine Ahnung, was dabei rauskommt, wenn ich das jetzt kaufe. Aber ich muss das einfach ausprobieren. Es könnte ja klappen und ich wäre endlich glücklich.
Wenn ich den neuen Job bekomme, sind wir alle Sorgen los.
Das geschenkte Geld nimmt uns die schwere Entscheidung ab, was jetzt wichtiger ist – wir werden beides tun.
Ich werde mein geerbtes Geld an diese Stiftung spenden, weil es dort mehr bewirken kann, als ich mit dem Geld allein je könnte.
Wenn ich mir jetzt diese Frage stelle, ändere ich vielleicht meine innere Geld-Story und das eröffnet mir ganz neue Möglichkeiten.
Angst
Aufgabe: Angst zeigt uns eine mögliche physische oder psychische Gefahr an.
Mögliche Botschaften an dich:
Wenn ich den Preis verlange, den ich für meine Arbeit brauche, kauft doch niemand das Produkt. Das kann sich doch niemand leisten.
Ich kann meinem Bruder das Geld nicht borgen, dann habe ich nicht genug fürs uns, falls etwas passiert.
Über mehr Geld kann ich mich nicht wirklich freuen. Umso mehr Geld ich habe, umso mehr kann ich doch auch wieder verlieren.
Die Ungewissheit der Selbstständigkeit kann ich nicht ertragen, auch wenn die Entscheidungsfreiheit bei Aufträgen natürlich wunderbar wäre.
Wenn andere wüssten, wie viel Geld ich wirklich besitze, gehöre ich wahrscheinliche nicht mehr dazu.
Was mache ich nun damit?
Sorge erstmal gut für dich.
Wenn du dich bereits mit Bedürfnissen und Ressourcen Arbeit auskennst, nähre bewusst die Bereiche in dir, die gerade Stärkung brauchen und dir Balance geben.
Frage dich – was brauche ich gerade? Auch wenn nicht alles immer und sofort möglich ist – was ist die kleinstmögliche Sache, die du jetzt gleich hier für dich tun kannst? Was kannst du gerade jetzt tun, um gut für dich zu sorgen?
Schaue dir an, was du gehört hast. Was erzählen dir deine Emotionen über deine Beziehung mit Geld? Kannst du vielleicht sich wiederholende Muster und Themen entdecken?
Für jetzt – lass es einfach nur das sein. Ein Ankommen. Ein Erkennen.
Vielleicht ist dies der erste Schritt in deinem Wachstum in deine nächste Größe in deiner Beziehung mit Geld, die sich mehr an deiner Lebensenergie orientiert. Eine Beziehung die sich nicht nur an Werten orientiert, die du vielleicht einfach nur übernommen hast, die aber bei dir längst jenseits des Verfallsdatums liegen…
Weitergehen…
Wenn dich diese (erste) Expedition neugierig gemacht hat und du damit weitergehen möchtest, ist meine Weitblick Session vielleicht genau das richtige für dich – 90 Minuten, in denen wir uns einen vertieften Überblick über deine ersten Fundstücke verschaffen und deine weiteren Schritte entwickeln.
(Die Weitblick Sessions kannst du auch ohne Vorgespräch buchen.)
Links
So… Wie machen wir das jetzt mit dem Geld? (Podcast Folge)
5 Emotionen abfragen (Infografik, PDF)
Weitblick Session mit Jesta (Coaching Angebot)
Photo by Josh Appel on Unsplash
Bedürfnisse: nicht EntwederOder – sondern alle!
/in EmotionsWissen, Emotionszeug/von Jesta PhoenixOder: Warum du dich nicht zwischen deinen Bedürfnissen entscheiden solltest
Stress haben wir immer dann, wenn eins oder mehrere unserer Bedürfnisse zu kurz kommen. Oder wenn wir versuchen uns zwischen zweien zu entscheiden und im inneren Ping-Pong gefangen sind.
Balance und Frieden finden wir dann, wenn all unsere Bedürfnisse erfüllt sind.
Auch wenn wir alle vier gleiche emotionale Grundbedürfnisse haben, so ist das, was wir dafür brauchen, um diese als erfüllt zu fühlen, individuell.
In diesem BlogArtikel stelle ich dir diese vier Grundbedürfnisse vor und erkläre dir, woran du erkennst, welcher Bereich von dir gerade etwas mehr Aufmerksamkeit braucht, damit du dich wieder gut und ausgeglichen fühlst.
Die vier emotionalen Grundbedürfnisse
Das Bedürfnis nach einem klaren Ich
Unser Bedürfnis nach einem klaren und abgrenzten Ich wird manchmal auch mit der Motivation nach Durchsetzung und Einfluss benannt. Das klingt für manche aber so, als ob wir dann größer, stärker, heftiger, besser… sein müssen als andere. Das stimmt aber nicht.
Niemand muss kleiner oder weniger sein als wir, damit wir in unserer gesamten Größe unseren Raum einnehmen können. Mein Tanzbereich. Dein Tanzbereich. Nicht mehr und nicht weniger.
Was wir hier brauchen ist das Gefühl von Selbstwirksamkeit und Selbstbewusstsein.
Das Bedürfnis nach einem gemeinsamen Wir
Hier geht es um Verbundenheit, Werte und wir wir uns anderen gegenüber verhalten. Wir möchten dazugehören, wir möchten uns als Teil einer Gruppe spüren. Wir möchten unsere Entscheidungen und unser Verhalten unseren Werten, dem was uns wichtig ist und woran wir glauben, anpassen.
Das Bedürfnis nach Sicherheit
Wir möchten auch mal die Augen zumachen, das Schwert ablegen und wissen, dass wir uns darauf verlassen können, was ist und sein wird. Wir möchten Dinge erhalten und bewahren. Wir brauchen ein Gefühl von Ordnung und Verlässlichkeit.
Das Bedürfnis nach Freiheit
Hier geht uns darum, uns weiterzuentwickeln und Neues zu entdecken. Es geht uns um Freude und Leichtigkeit, um das Abenteuer, um das zu neuen Ufern aufbrechen. Und dafür nehmen wir auch das Risiko auf uns, das alles noch Unbekannte mit sich bringt.
Stress: etwas kommt zu kurz
Vielleicht hast du beim Lesen schon ein Gefühl dafür bekommen, welcher Bereich oder welche Bereiche bei dir gerade nicht das bekommen, was du brauchst.
Es geht dir nicht gut, es fehlt etwas.
Du bist gereizt. Du schläfst schlecht. Du vergisst Dinge, die dir aber doch eigentlich wichtig sind. Du kannst nicht wirklich die Zeit mit deinen Lieben genießen. Du bis ständig angespannt.
Manchmal fühlt sich ein Zuwenig auch eher wie ein Zuviel an.
Zu viele Gedanken. Zu viele Eindrücke, die verarbeitete werden wollen, aber keinen Raum dafür haben. Zu viele Aufgaben, die unerledigt bleiben. Zu viele Baustellen, die von dir Aufmerksamkeit und Lösungen wollen.
Vielleicht hast du aber auch das Gefühl, dich entscheiden zu müssen.
Ping-Pong im Kopf
Es gibt hier zwei Klassiker:
Meine Bedürfnisse – die Bedürfnisse der anderen
oder
Sicherheit – Freiheit
Kennst du das Ping-Pong dazu im Kopf?
Du möchtest pünktlich Feierabend machen, weil du einfach nur müde bist. Aber dann bleibt die Arbeit auf deinen Kolleg:innen hängen. Es spielt keine Rolle, dass du heute früh schon zwei Stunden eher da warst.
Oder du bist in deinem jetzigen Job nicht glücklich. Aber das Geld stimmt für dich und du und dein:e Partner:in seid Eltern. Du sehnst dich danach mehr zu lernen und dich neu auszuprobieren und einzubringen. Du magst morgens gar nicht mehr so richtig aus dem Bett kommen und hast schon lange keine richtige Lust mehr auf irgendetwas.
Die Gedanken springen mal in die eine Richtung, mal in die andere. Mal entscheidest du dich für das Eine, mal für das Andere. Aber keine Entscheidung fühlt sich auf Dauer richtig an.
Weil du dich gar nicht entscheiden musst. Weil du dich gar nicht entscheiden solltest.
Dein Maß der Dinge
Auch wenn wir rein neurobiologisch nach diesen vier Grundmotiven funktionieren, so ist das, was wir für jeden Bereich brauchen immer individuell.
Was du brauchst, um dich sicher zu fühlen, ist etwas ganz anderes als, zum Beispiel, deine Kolleg:innen. Ebenso ist dein Verständnis von Freiheit und was du dafür im Außen tust, vielleicht völlig unverständlich für dein:e Partner:in.
Du, wie wir alle, hast dein ganz eigenes Maß der Dinge, um dich sicher, frei, selbstbestimmt und verbunden zu fühlen!
Yeah!
Das kannst nur du ganz allein wissen! Da kann dir niemand reinreden und dich mit einem ‚Normal‘ vergleichen. Das gibt’s nämlich gar nicht.
Also los geht’s – Entdeckungsreise!
Woran erkennst du welcher Bedürfnisbereich gerade zu kurz kommt?
Das verraten dir deine Bodyguards!
Dafür sind sie da und stellen sicher, dass du am Leben bleibst!
Deine Bodyguards, das sind deine Emotionen, die dir ständig Notizzettel rüber schieben, mit Information darüber, was du gerade brauchst.
Weiterlesen: Was steht auf dem Notizzettel?
Also musst du nix weiter tun, als deinen Emotionen folgen, um herauszukriegen, welcher Bereich gerade mehr von dir braucht, als er bekommt.
Jede Emotion ist einem Bedürfnisbereich zugeordnet.
Hier ein paar Beispiele, welche Emotionen für die vier Bereiche arbeiten.
Das klare Ich
Wut erinnert dich daran, dass eine deiner Grenzen überschritten wurde – dein Körpergrenze oder auch deine Grenze zwischen dem, was du für richtig & falsch, fair & unfair hältst.
Das gemeinsame Wir
Scham erinnert dich daran, dass du dich deinen Werten entsprechend nach Außen und damit anderen gegenüber verhalten möchtest und dies vielleicht im Moment nicht tust.
Sicherheit
Angst erinnert dich daran, dass du mögliche psychische oder physische Gefahren abwenden oder verringern möchtest.
Freiheit
Interesse erinnert dich daran, dass du weiter gehen möchtest, als das dir bekannte Terrain. Du brauchst Wachstum und Weiterentwicklung. Du möchtest erforschen und kennenlernen.
Was bringt dir dieses Emotionswissen?
Du verplemperst nicht mehr deine Kraft mit Dingen, um die es gar nicht geht, sondern setzt da an, was du wirklich brauchst.
Du verschwendest keine Kraft mehr darauf, Dinge zu verdrängen und dich zusammenzureißen, weil eben auch einfach mal kein ‚weg‘ gibt, wohin du Dinge verdrängen kannst und auch ein Zusammenreißen immer ein Zerreißen ist. Du bleibst da, wo du bist und ermöglichst dir dadurch langfristiges Gutgehen und Lösungen.
Du verlierst keine Kraft mehr in Endlosschleifen von Gedankenkarusell und Ping-Pong Stress. Du findest Wege, all deine Bedürfnisse zu füttern und somit zu Ausgeglichenheit und Aktionskraft zu kommen.
Download: Worauf deine Emotionen achten – der Spickzettel
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Übersicht alle meine Coaching Angebote
Einführungssession Terminbuchung
Download: Worauf deine Emotionen achten – der Spickzettel
BlogArtikel: Was steht auf dem Notizzettel?
BlogArtikel: Mach das weg, ich will mich so nicht fühlen
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EmotionszeugPost abonnieren…
Du bekommst:
Wahrheit… Und wie weiter?
/in Emotionszeug, Self-Care, Tools/von Jesta PhoenixOder… 4 Wege deinen nächsten Schritt herauszufinden
Es gibt so Wahrheiten…
Wahrheit, die du mit dir herumschleppst.
Wahrheiten, von denen du hoffst, dass sie von alleine weggeht, allein dadurch dass du sie ignorierst.
Wahrheiten, von denen du glaubst, dass sie dein Leben in tausend Teile zersprengen, so dass es nie wieder heil wird. Du nie wieder froh…
Wenn du meinen letzten Blogartikel Schluss mit meiner ständigen Selbst-Verarschung… bereits gelesen hast, dann bist du den ersten Schritt vielleicht schon gegangen und hast dir einen Moment Zeit genommen, deine Wahrheit einfach nur zu umarmen. Ohne gleich wissen zu müssen, was als Nächstes kommt. Ohne gleich eine Lösung zu haben. Ohne gleich den nächsten Schritt gegangen zu sein.
Wenn noch nicht – dann aber jetzt… Hier entlang zum vorherigen Blogartikel zu Wahrheit als Selbstfürsorge.
Aber was kommt nach diesem ersten Schritt?
Weiterlesen
Schluss mit meiner ständigen Selbst-Verarschung!
/in EmotionsWissen, Emotionszeug, Self-Care, Tools/von Jesta PhoenixOder – warum Wahrheit Self-Care ist
‚Wenn ich erstmal anfange die Wahrheit zu sagen, kann ich damit nicht mehr aufhören… Und dann bricht alles zusammen. Mein gesamtes Leben. Alles. Dann werde ich nie wieder froh…‘, meine Klientin weint leise und schaut über den See, der vor uns liegt. Wir ruhen beide in einem Moment der Stille.
Dann springt sie plötzlich so heftig auf, dass ich mich kurz erschrecke. Sie läuft zum Wasser vor und ruft laut: ‚Ich bin doch aber schon so lange nicht mehr froh! Scheiße!‘
Sie weint laut und heftig. Ihr Blick bleibt aber klar und entschlossen auf dem Wasser liegen. Ich halte ihr einfach nur den Raum für den Moment.
Als sie soweit ist, schaut sie mir direkt in die Augen. ‚So, Jesta – jetzt können wir so richtig loslegen. Schluß mit dem Quatsch! Schluss mit meiner ständigen Selbst-Verarschung!
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So… Immer noch keine Ahnung, wie wir das jetzt mit dem Geld machen!
/in Check-in, Deep Dive, Emotionszeug, Tools/von Jesta PhoenixOder: Geld & Emotionen – ein Anfang…
It’s complicated…
Es gibt wenige Dinge, auf die wir so vieles projizieren, wie Geld.
So viel Widersprüchliches. So viel Abwertendes. So viel Aufwertendes…
Wir fühlen uns durch Geld bestraft oder belohnt.
Wir fühlen uns gesehen oder ignoriert.
Wir fühlen uns zugehörig oder ausgestoßen.
Wir fühlen uns reich oder arm.
Wir fühlen uns sicher oder bedroht.
Wir fühlen uns ermächtigt oder hilflos.
Wir fühlen uns im Flow oder gefangen in einer Starre…
Und wie macht man denn das nun mit dem Geld?
Keine Ahnung.
Wie machst du es denn? Und ist es so, wie du es machst gut für dich? Geht es dir gut dabei? Gibt es dir Kraft und Energie? Oder zieht es dir genau diese ab? Fühlst du dich befreit durch deinen Umgang mit Geld? Oder fühlst du dich im scheinbar ewigen Kreislauf gefangen?
Ich möchte nicht mal so tun, als ob ich Antworten für dich hätte. Aber deine Emotionen können dir da auf jeden Fall weiterhelfen. Frag sie. Hör ihnen zu, was du brauchst. Was für dich aus der Balance gekommen ist. Was für dich so nicht mehr geht…
Ich biete dir mit diesem Artikel die Möglichkeit einen Anfang zu finden, in (d)einer Beziehung mit Geld. Eine Beziehung, die dir gut tut und dich in deinem Leben unterstützt.
Ich biete dir einen Check-in mit fünf Grundemotionen, um dir ein Gesamtbild zu eröffnen. Mit diesem Gesamtbild findest du einen Anfang für deinen Weg, der mit Lesen dieses Artikel alles andere als zu Ende ist…
Und vielleicht wird dir nach diesem Deep Dive auch nochmal bewusst, wie weit du schon gekommen bist. Und dass du hier nicht bei Null ansetzt… Was kannst du aus deinem bisherigen Weg für die Zukunft mitnehmen?
Wenn du mit mir schon gearbeitet hast oder mir und meiner Arbeit schon eine Weile folgst, dann kennst du diesen Ansatz bereits. Und vielleicht haben wir ja auch schon gemeinsam das Thema Geld in der einen oder anderen Form mit den Grundemotionen abgefragt… Vielleicht hast du es ja auch schon für dich gemacht. Ich lade dich trotzdem ein, es heute nochmal zu probieren, um mit dir einzuchecken, wo du gerade stehst. Weil du seit jedem Gestern nicht nur älter, sondern auch weiser geworden bist..
Wo stehst du gerade?
Wo stehst du gerade in (d)einer Beziehung zu Geld, die dir gut tut?
Was wäre für dich eine Null? Was wäre für dich eine Zehn?
Such dir etwas Platz und stelle dir eine Linie vor, die bei Null beginnt und bei Zehn aufhört. Stelle dich dort auf, wo du dich gerade fühlst. Bitte, nach Möglichkeit keine 3,45… Nutze ganze Zahlen. Entscheide dich für klare Ansagen… Es hilft.
Da, wo du jetzt stehst – wie hast du es dahin geschafft? Was hat dich voran gebracht? Woran merkst du, dass du jetzt genau da bist?
Gehe einen Schritt weiter auf die nächste ganze Zahl. Was brauchst du um da hin zu gelangen? Was ist notwendig, dass du diesen Schritt weiter kommst? Woran wirst du merken, dass du diesen Schritt weitergekommen bist?
Fünf Grundemotionen
Frage immer alle fünf Emotionen ab, was sie dir zu einem Thema, in diesem Fall Geld, zu sagen haben. Alle haben immer etwas zu sagen. Wenn auch erstmal nur sehr leise…
Dass du allen gemeinsam zuhörst, bringt dir ein erstes Gefühl von Balance. Es bietet dir einen Weg heraus aus dem Tunnelblick nur einer Emotion, die vielleicht gerade am lautesten unbedingt Bescheid sagen will.
Nimm dir Raum. Wenn du magst, kannst du für jede Emotion einen Finger deiner Hand mit der anderen Hand umschließen.
Hör ihnen zu. Lass sie ausreden. Widersprich und diskutiere nicht mit ihnen. Entschuldige und rechtfertige sie nicht. Lass sie einfach sein. Höre mit Neugier zu.
Beobachte, was in deinem Körper passiert. Wo lebt diese Emotion bei dir? Wie fühlt sie sich an?
Nutze die Reihenfolge hier oder beginn mit der Emotion, die gerade am lautesten ruft. Nimm dir Zeit zuzuhören. Du musst nichts weiter tun. Nur zuhören. Nicht reagieren. Keine innere To-do-Liste von Lösungen anfangen. Nur zuhören…
Wut
Trauer
Scham
Freude
Angst
Und nein, das sind nicht vier schlechte und eine gute… Aber das weißt du ja, vielleicht schon.
Lies hier mehr zu Emotionen als deine Bodyguards
Es gibt selbstverständlich mehr, als diese fünf hier. Ich habe meine Gründe, warum ich immer wieder beispielhaft mit diesen hier arbeite, aber du kannst selbstverständlich alle mit an den Tisch holen, die dir gerade etwas zu dem Thema mitteilen wollen.
Was, wenn ich nichts höre…
Ja, manchmal sind wir so gut darin geworden, vernünftig zu sein, schön sachlich zu bleiben, uns zusammenzureißen…, dass wenn wir versuchen mit unseren Emotionen in Kontakt zu treten, wir erst einmal nur Stille hören…
Oder vielleicht weißt du gar nicht, ob das jetzt eine Emotion ist oder ein Gedanke…
Bleib einfach erstmal nur da, mit dem, was ist.
Und komme immer wieder und frage nach.
Taste dich in deinem Tempo, auf deine Art und Weise zurück in den Kontakt.
Wenn du dir dabei Begleitung wünschst, buch gern eine einmalige Weitblick Session mit mir.
Für diesen Artikel habe ich dir unter jede Emotion ein paar mögliche Botschaften zum Thema Geld aufgelistet, die ich aus meinen Coachings und Workshops kenne. Und auch von mir.
Nimm sie gern als Anfangspunkt auf deiner Entdeckungsreise. Schau, womit du etwas anfangen kannst und womit nicht.
Vielleicht meldet sich die eine oder andere Emotion deutlicher bei dir in Resonanz auf eine der Aussagen hier.
Wut
Aufgabe: Wut zeigt dir an, dass für dich (d)eine Grenze überschritten wurde – zwischen Richtig und Falsch, zwischen Recht und Unrecht…
Mögliche Botschaften an dich:
Wieso bekommt die Kollegin die Beförderung und ich nicht?
Die haben das ganze Geld nur geerbt, ich habe es mir durch eigene Arbeit verdient und bin nur halb soweit gekommen, wie die.
Warum handeln wir noch immer mit Existenzangst in unserer Gesellschaft / Gemeinschaft, wenn wir es uns doch leisten könnten, dass die finanziellen Grundbedürfnisse aller Menschen gesichert sind, einfach nur weil es sie gibt?
Warum bekomme ich so viel Geld für meine Arbeit und andere nicht für ihre Arbeit, die genauso wichtig ist?
Warum ist das so teuer? Das kann ich mir doch nie leisten und brauche es doch aber.
Trauer
Aufgabe: Trauer zeigt uns an, dass wir etwas für uns wertvolles verloren haben (oder verlieren könnten).
Mögliche Botschaften an dich:
Früher hatten wir genug Geld für alles und mussten uns um die Miete nie Sorgen machen. Das ist jetzt vorbei.
Es gibt Eltern, die selbst auf ihr Mittagessen verzichten, damit ihre Kinder essen können, weil die Schulspeisung im Lockdown ausfällt. Und diese Menschen leben in unserer Mitte.
Als ich jünger war, brauchte ich nicht viel und war glücklich. Jetzt kann ich mir alles kaufen und fühle mich oft so leer.
Meine Mutter fragt heute noch meinen Vater, wenn sie sich etwas kaufen möchte. Vor ihrer Ehe hat sie ihr eigenes Geld verdient.
Zur Rente werde ich nicht mal halb so viel Geld haben wie meine Großeltern noch hatten, obwohl ich nicht weniger arbeite. Für mich wird es keinen Wohlstand geben.
Scham
Aufgabe: Scham zeigt uns an, ob wir uns unseren Werten entsprechend nach Außen verhalten.
Mögliche Botschaften an dich:
Das war für mich doch gar nicht anstrengend und hat sogar Spaß gemacht. Dafür habe ich doch kein Geld verdient.
Dafür kann ich kein Geld verlangen, weil es den anderen doch noch mieser geht als mir.
Ich habe in den ersten Jahren mit unseren Kindern kaum Geld verdient. Andere kriegen das doch aber auch hin.
Meine Frau war die ersten Jahre mit den Kindern zu Hause und ich habe dafür alles im Job gegeben. Wir hatten mal 50/50 abgemacht, das war aber nie möglich, weil es gut bezahlte Jobs nur als 100%, ach als 150% gibt. Und wir müssen das Haus abbezahlen. Und nun habe ich mir auch noch einen Burn-out eingefangen.
Wenn sie erstmal merken, dass ich eigentlich gar nichts kann, wollen sie bestimmt ihr Geld zurück. Das kann ich gut verstehen.
Freude
Aufgabe: Freude zieht uns nach vorne, ins (noch) Ungewissen, weil es die Möglichkeit birgt, genau das zu sein, was wir uns wünschen – das Risiko ist es wert, es auszuprobieren.
Mögliche Botschaften an dich:
Ich habe keine Ahnung, was dabei rauskommt, wenn ich das jetzt kaufe. Aber ich muss das einfach ausprobieren. Es könnte ja klappen und ich wäre endlich glücklich.
Wenn ich den neuen Job bekomme, sind wir alle Sorgen los.
Das geschenkte Geld nimmt uns die schwere Entscheidung ab, was jetzt wichtiger ist – wir werden beides tun.
Ich werde mein geerbtes Geld an diese Stiftung spenden, weil es dort mehr bewirken kann, als ich mit dem Geld allein je könnte.
Wenn ich mir jetzt diese Frage stelle, ändere ich vielleicht meine innere Geld-Story und das eröffnet mir ganz neue Möglichkeiten.
Angst
Aufgabe: Angst zeigt uns eine mögliche physische oder psychische Gefahr an.
Mögliche Botschaften an dich:
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Ich kann meinem Bruder das Geld nicht borgen, dann habe ich nicht genug fürs uns, falls etwas passiert.
Über mehr Geld kann ich mich nicht wirklich freuen. Umso mehr Geld ich habe, umso mehr kann ich doch auch wieder verlieren.
Die Ungewissheit der Selbstständigkeit kann ich nicht ertragen, auch wenn die Entscheidungsfreiheit bei Aufträgen natürlich wunderbar wäre.
Wenn andere wüssten, wie viel Geld ich wirklich besitze, gehöre ich wahrscheinliche nicht mehr dazu.
Was mache ich nun damit?
Sorge erstmal gut für dich.
Wenn du dich bereits mit Bedürfnissen und Ressourcen Arbeit auskennst, nähre bewusst die Bereiche in dir, die gerade Stärkung brauchen und dir Balance geben.
Frage dich – was brauche ich gerade? Auch wenn nicht alles immer und sofort möglich ist – was ist die kleinstmögliche Sache, die du jetzt gleich hier für dich tun kannst? Was kannst du gerade jetzt tun, um gut für dich zu sorgen?
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Weitergehen…
Wenn dich diese (erste) Expedition neugierig gemacht hat und du damit weitergehen möchtest, ist meine Weitblick Session vielleicht genau das richtige für dich – 90 Minuten, in denen wir uns einen vertieften Überblick über deine ersten Fundstücke verschaffen und deine weiteren Schritte entwickeln.
(Die Weitblick Sessions kannst du auch ohne Vorgespräch buchen.)
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So… Wie machen wir das jetzt mit dem Geld? (Podcast Folge)
5 Emotionen abfragen (Infografik, PDF)
Weitblick Session mit Jesta (Coaching Angebot)
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Prokrastination… Nein, du bist nicht faul!
/in Check-in, Emotionszeug, Inspiration/von Jesta Phoenix…Oder: was dir deine Prokrastination wirklich mitteilen möchte
Was deine Prokrastination dir nicht mitteilen möchte, du aber vielleicht manchmal zu hören glaubst:
Prokrastination will dir gar nichts beweisen. Sie will dir nur etwas aufzeigen – nämlich, dass es so für dich nicht funktioniert. Dass du hier etwas anderes brauchst. Was? Na, hier wird’s spannend. Und du kannst es rauskriegen.
In diesem Artikel gebe ich dir eine Reihe von Fragen an die Hand, mit denen du dich auf die Expedition machen kannst. Die Antwort ‚Was hilft (mir) gegen Prokrastination?‘ liegt also ganz in deiner Hand.
Weiterlesen
Fühl‘ alles!
/in Emotionszeug, Self-Care, Tools/von Jesta PhoenixOder: Fuck Positivität
Gerade in den letzten zwei Jahren haben mir so einige Leute den Rat gegeben, meine Angst einfach mal wegzuatmen, loszulassen, dem Universum zurückzugeben. Ähnliches höre ich auch des öfteren, wenn es um Trauer, Wut, Scham… geht. Bei mir haben diese Ratschläge schon mein ganzes Leben lang, immer noch mehr Angst, Trauer, Wut und Scham ausgelöst. Zum einen, weil mir das ‚weg‘ noch nie begegnet ist, wohin diese unakzeptablen Emotionen ziehen sollen. Und zum anderen, wollte ich sie auch nie wirklich hergeben. Sie waren halt meine. Sie sind meine.
Was ich bereits als Kind als Wahrheit gefühlt habe, kann ich nun als Emotionscoach nur bestätigen: (Zwangs-)Positivität nervt. Sie ist übergriffig. Und vor allem bringt sie uns nicht weiter.
Unsere Emotionen zu unterdrücken oder uns von ihnen abzuwenden untergräbt unsere Fähigkeiten, mit der Welt, wie sie ist, umzugehen, meint Susan David (Gründerin des Coaching Instituts an der Harvard University). Sie meint sogar, dass Positivität die neue moralische Korrektheit sei und nennt Depressionen und Angstzustände als mögliche Auswirkungen von dem täglichen Druck, ‚immer-schön-positiv-zu-bleiben‘.
Du atmest. Du meditierst. Du schreibst Dankbarkeitslisten. Und fühlst dich immer noch ängstlich, wütend, traurig und nun kommt auch noch eine extra Portion Scham dazu, dass du es nicht hinkriegst. Alle anderen scheinen es doch auch hinzukriegen und lächeln so wunderbar befreit positiv auf ihren Instagram Fotos.
Es ist noch nie etwas wirklich ‚weggegangen‘, weil wir es ‚weggedrückt‘ haben.
Was aber bringt dich denn weiter? Wie kannst du mit negativen Emotionen so umgehen? Weil toll fühlen sie sich nun einfach mal nicht an!
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Der Chor deiner inneren Stimmen
/in EmotionsWissen, Emotionszeug/von Jesta PhoenixOder warum du aufhören solltest, auf die einsamen Held:innen zu warten
Wir hören einfach die falschen Geschichten. Der einsame Held, manchmal sogar die Heldin, eilen herbei und retten alle. Von der Bedrohung. Von den Bösen. Oder dem einen Bösen oder Oberbösen (einzeln ist immer imposanter). Und wenn der eine nicht kommt, dann sind wir alle verloren. Weil es kann ja nur einen geben. Einen, der alle Fähigkeiten, die man zur Besiegung des Bösen oder zur Lösung des Problems braucht, in sich vereint. Ein bisschen reicht nicht. Alles oder nichts. Schwächen jeglicher werden überwunden. Allein dafür ist die gesamte Reise des Helden da – für alle Prüfungen und Bedrohungen gewappnet zu sein. Für immer.
WTF.
Und so wartest du. Auf die eine Person. Auf die eine Lösung. Im Außen. Wie im Inneren.
Es werde keine einzelnen Held:innen kommen
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Wir brauchen Mikro-Held:innen… Viele.
/in Emotionszeug, Tools/von Jesta Phoenix…oder wie du zu deinem Anfang findest
Krieg. Klimakrise. Pandemie. Rassismus. Genozide. Soziale Ungerechtigkeit…
Es gibt viel Gründe Angst zu haben. Stress zu empfinden. Nicht zu wissen, was du tun kannst, um die Dinge zum Besseren zu wenden. Aber es wollen. Aber es von dir erwarten. So lange zu erwarten, bis du den Druck kaum noch aushältst. Bis du aufgibst. Weil dir die eine Lösung nicht einfällt. Weil das was du tust, bisher immer noch nicht gereicht hat, um die Welt zu retten.
Es gibt viele gut Gründe aufzugeben.
Sich überwältigt zu fühlen. Zu verdrängen. Gründe zu finden, warum das eh alles nix bringt und du also entschuldigt bist.
Also doch Durchdrehen?
Durchdrehen, in richtungslose Panik verfallen und danach in hilflose Resignation verfallen ist die Schwester des Verdrängen oder ‚Business As Usual‘, wie Joanna Macy und Chris Johnstone es in ihrem Buch ‚Active Hope – How to Face the Mess We’re in without Going Crazy‘ (Aktive Hoffnung – sich dem Chaos in dem wir stecken stellen ohne verrückt zu werden) nennen.
Manchmal hast du vielleicht das Gefühl, dass dir gar nix anderes übrig bleibt, als gar nichts mehr zu fühlen. Als zu verdrängen… Du glaubst vielleicht, dass wenn du wirklich hinschaust, was alles los ist, dann wirst du den Schmerz, die Wut, die Angst, die Scham darüber nicht überleben…
Wenn weder Durchdrehen noch Verdrängen für dich als Optionen in Frage kommen und du dich nach deinem Maß der Dinge in deiner Beteiligung an der Welt, am Leben sehnst, dann ist dieser Artikel für dich genau richtig!
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Die Zeit, das selbstständige Online-Business und die psychische Gesundheit
/in Emotionszeug, Self-Care, Tools/von Jesta Phoenixoder: Weniger arbeiten – ja, gern, aber wie soll das gehen?
(auch wenn du nicht selbstständig im Online-Business arbeitest, bin ich mir sicher, dass du so einige Ideen für dich mitnehmen kannst, was weniger Arbeiten und deine psychische Gesundheit angeht…)
Eine Stadt in Schweden probiert den 6-Stunden-Tag. Ein ganzes Land startet mit der 4-Tage Woche. Und du? Was tust du für dich?
Als Selbständige sind wir unsere eigenen Chef*innen. Wir bestimmen. Wir folgen. Hast du, was Göteborg und Belgien haben, um auf deiner Seite als Arbeiternehmer*in zu sein?
Psychische Gesundheit hat viele Gefahren-Pfeiler. Zuviel Arbeiten ist ein großer, ach was – ein Mega-Gefahren-Pfeiler für deine psychische Gesundheit als Online-Business-Selbsständige.
Nicht nur, weil du dir oft selbst die*der strengste Chef*in bist, sondern weil digitale Nomad*innen eben von überall aus arbeiten können. Und es tun. Von überall. Und jederzeit…
Weniger arbeiten. So einfach…
So einfach?
Was weniger arbeiten für dich (und den Rest der Welt) tun kann?
Weniger arbeiten?
Ja, klar… (mit sarkastischem Unterton)?
Ja, klar… (hoffnungsvolles Flüstern)?
Ja, klar…(Ausrufezeichen)!
Wo stehst du gerade?
Wenn weniger arbeiten für dich kein Wunsch ist oder auch kein Thema mehr, kannst du hier gern dran vorbeilesen.
Wenn du gern weniger arbeiten würdest, aber es bisher für einen Luxuswunsch deinerseits hältst, hier ein paar Gründe, die auch über dich hinausgehen:
Rutger Bregman geht sogar davon aus, dass weniger arbeiten all unsere Probleme lösen könnte.
Yep! Alle!
Fünf Beispiele für was weniger Arbeiten für uns alle tun kann:
1.) Stressreduzierung (ist klar, oder?)
2.) Verlangsamung des Klimawandel: CO2 Verringerung durch weniger Strombedarf, weniger Fahrtwege, weniger Materialverbrauch… etc.
3.) Weniger Unfälle durch Fehler: mehr hilft nicht mehr. Wer mehr arbeitet, ist überarbeitet, ist müde, macht Fehler. Mitunter mit sehr krassen Konsequenzen: egal ob als LKW-Fahrer*in, Chirurg*in, Raumfahrtphysiker*in… Oder WordPress VA bist.
4.) Reduzierung der Arbeitslosenzahl: es ist genug Arbeit für alle da…
5.) Eine Chance für mehr Gendergerechtigkeit durch eine bessere Verteilung von Care-Arbeit, die durch weniger Lohnarbeitsstunden möglich wird.
Hast du noch weitere Ideen?
Schuldgefühle, Imposter-Syndrom, Existenzangst
Es besser wissen, heißt nicht unbedingt besser tun…
Nicht weil du zu blöd bist, es umzusetzen.
Zu streng als Chef*in?
Strenge ist nicht das Problem. Strenge ist eine scheinbare Lösung für das, was untendrunter als laut brüllende Stimme auf mögliche Gefahren hinweist:
Das geht so nicht! Wenn alle so faul wären, wo kämen wir denn dann hin?!
Wie wie willst du konkurrenzfähig bleiben, wenn du dir das erlaubst?!
Das reicht nicht! So wie du arbeitest, kommst du mit noch weniger Zeit erst recht nicht auf einen grünen Zweig!
Dann landest du unter der Brücke und verhungerst!
Naja, und so weiter uns so fort.
Ja, ist also nicht einfach!
Aber wo und wie fängst du an mit dem weniger Arbeiten?
Meine 4 Ideen für dich:
Was tust du bereits richtig? Was tut dir gut?
Bevor du vielleicht verschlimmbesserst – mache dir erstmal bewusst, was schon gut läuft.
Auch wenn wir evolutionär eher auf Gefahr Wahrnehmung ausgerichtet sind, solltest du nie übersehen, was alles schon gut läuft für dich, was du alles schon richtig gut umsetzt.
Wozu? Um mehr davon zu machen! Um genau dort anzusetzen.
Du bist gut im Pause machen? Mach öfter und länger Pause!
Du hältst deinen Jahresurlaub immer ein? Öfter und länger ist auch hier eine gute Idee…
Wenn du dir morgens drei konkrete Aufgaben aufschreibst, fällt es dir leichter, dich auch genau darauf zu konzentrieren? Dann bleib bei den drei Aufgaben und schiel nicht nach Nummer vier, die nach dem gleichen Prinzip funktionieren könnte…
Dir bewusst zu machen hilft dir nicht nur dabei, das was funktioniert auszubauen. Es führt dir auch vor Augen, dass es überhaupt funktionieren kann – die Verbesserung…
Erstelle einen Arbeitsvertrag mit dir selbst
Probier mal folgende Übung:
1.) Wenn du schon mal angestellt warst oder auch teilweise noch bist – auf welche Dinge schaust du, bevor du einen Arbeitsvertrag unterschreibst? Arbeitszeiten? Lohn? Urlaub? Erstelle eine Liste von Dingen, die dir wichtig sind in einem Arbeitsvertrag.
2.) Schau dir selbst mal über die Schulter und notiere dir, wie der Arbeitsvertrag aussehen würde, nach dem du gerade arbeitest. Was sind deine Arbeitszeiten? Welche Bereitschaft wird vorausgesetzt? Was ist dein Urlaubs- und Krankentage Regelung? Sei ehrlich, aber halte dich an Schuld und Scham zurück. Darum geht es hier nicht. Ein Veränderung ist nur dann möglich, wenn sie dich genau da abholt, wo du gerade jetzt bist. Was ist dein Ist-Arbeitsvertrag?
3.) Nun schreibe deinen idealen Arbeitsvertrag. Was hättest du gern in einer perfekten Welt? Wenn alles möglich wäre, was würdest du dann für dich wählen? Spinne gern ein bißchen rum. Ok, du kannst auch ganz doll herum spinnen! Spinne soviel wir du brauchst…
4.) Schau dir das Ideal und deinen Ist-Zustand an. Was wäre optimal? Was wäre für jetzt gut genug? Was wäre eine Verbesserung, machbar und emotional haltbar für dich? Wo liegt deine goldene Mitte? Wie sind dein optimaler Arbeitsvertrag aus? Würdest du ihn unterschreiben?
Experimentiere herum, bist du weißt, was für dich geht
Nachdem ich den 6-Stunden-Tag lange vorher theoretisch unterstützt und auch propagandiert habe, habe ich ihn 2016 mal ausprobiert…. Hier mein voller Blogartikel dazu und mein Fazit – nix für mich…
Nix für mich, weil ich einfach zyklischer besser arbeite als in festen Zeiteinheiten. Trotzdem bin ich weiterhin für den 6-Stunden-Tag – zum Beispiel da, wo nach Zeit und Präsenz gearbeitet wird (z.B. in der Betreuung von anderen, die sich darauf verlassen müssen). Einfach weil wir es uns alle leisten können und sollten weniger zu arbeiten. Und wenn ich meine Stunden über das Jahr verteilt aufschreiben würde, vielleicht würde ich dann auch auf 6-Stunden pro Arbeitstag kommen… Aber das wäre ein anderes Experiement.
Dieses Experiment hat mich daran erinnert, dass ich aufgrund meiner (mentalen) Gesundheit und auch dem Wechselmodell mit den Kindern, mit dem ich lebe, besser in zyklischen Phasen arbeite – mal mehr (auch mal 14 Stunden pro Tag), mal weniger (2h pro Tag), bis gar nicht (zählbar, weil es mitunter ja in mir weiterarbeitet).
Ich habe in diesem Artikel 11 Tipps zusammengefasst, sie du dein Arbeiten lebenswürdiger gestalten könntest. Vielleicht ist da etwas für dich dabei.
Was würdest du gern mal ausprobieren? Hast du Ideen, was es dir erleichtern würde zeitlich passend für dich zu arbeiten?
Repariere dein emotionales Fundament
Und manchmal kommst du mit Arbeitsvertrag, Experiment und besserem Wissen nicht weiter. Das Thema liegt tiefer.
Vielleicht schleppst du es schon dein ganzes Leben mit dir herum – diese Stimme die sagt, egal wieviel du arbeitest, es ist nie genug, du bist nicht genug…
Oder eine Familientradition, die dich glauben lässt, dass Arbeit erst Arbeit ist, wenn es weh tut – du also über deine Grenzen gehst. Erst dann hat Arbeit Wert. Erst dann verdienst du deinen Lohn.
Und manchmal ist es für Selbstständige noch schwieriger. Jetzt bist du schon mit deiner Selbstständigkeit deinem Herzen gefolgt, hast dir schon so viel Freiheit damit herausgenommen, dann musst du dafür auch extra blechen…
Ja, kognitiv weißt du, dass das Blödsinn ist. Aber die Zeit, als diese Information sich in dir ein Zuhause geschaffen hat, liegt vor der Zeit, der du dir Überzeugungen bewusst ausgesucht hast. Daher kommst du auch mit logischem Denken allein hier nicht weiter. Dein neues kognitives Verstehen allein kommt da nicht ran.
Und weil es eine Menge solcher alten Überzeugungen ins uns gibt, die längst jenseits ihres Verfallsdatums in uns allen hausen und uns darin hindern auf eine Art und Weise zu arbeiten, die uns gut tut (und von der wir auch überzeugt sind), habe ich meine Arbeit als Business Coach vor zwei Jahren um das Wort Emotion erweitert (nachdem ich mich selbstverständlich intensiv in Emotionscoaching mit emTrace weitergebildet habe).
Wenn du also auch merkst, dass du trotz besten neuem Willen an bestimmten alten immer wieder kehrenden innere Stimmen nicht vorbeikommst, dann lass uns gern in einem Vorgespräch mal zusammenschauen, ob und was ich für dich tun kann, damit du endlich so arbeiten kannst, wie du es für dich entscheidest. Lass uns gemeinsam Dinge aufräumen und rausschmeißen, die einfach nicht mehr zu dir gehören. Es ist Zeit…
Links
Dieser Blogartikel ist Teil der Blogparade von Sara Menzel-Berger: Psychische Gesundheit im Online-Business
Warum ein 6-Stunden-Tag perfekt ist (Edition F Artikel)
How working less could solve all our problems (Rutger Bregman TED Artikel)
Vorgesprächstermin mit Jesta
Arbeitsvertrag mit dir selbst (PDF Infografik Download)
Mein 6 Stunden Tag Experiment (Blog Artikel)
Warum ich nicht mit Klienten arbeite, die eine 120h-Woche überleben möchten – 11 Tipps für ein Arbeiten, das lebenswürdig ist (Blogartikel)
Photo by Majid Rangraz on Unsplash
Wenn ich erstmal anfange zu fühlen, hört das nie wieder auf…
/in Emotionszeug, Tools/von Jesta Phoenix‚Wenn ich erstmal anfange zu fühlen, komme ich da nie wieder raus. Da hat sich so viel angestaut…‘
So oder ähnlich habe ich das schon oft in meinen Vorgesprächen mit Klient:innen gehört: die Angst, dass Emotionen einmal ‚freigelassen‘ die Herrschaft übernehmen. Für immer…
Aber Emotionen sind keine Sackgasse, Höhle des Schreckens ohne Ausgang, aus der du nie wieder herauskommst und dich für immer und ewig verläufst.
Emotionen sind Tunnel, die du durchfährst, durchspürst und am anderen Ende wieder herauskommst.
In diesem Blogartikel erzähle ich dir, wie du die Tunnelfahrt für dich nutzen kannst, damit deine Emotionen und du wieder ein super Team werden.
Schalt mich an und schalt mich aus…
In meiner Zeit als Autorin für Theater und Film habe ich mich regelmäßig in intensive Gefühle gebracht, um Szenen in der ersten Fassung in emotionaler ‚Übergröße‘ zu schreiben (und später auf Normalniveau umzuschreiben).
Wie auch Schauspieler:innen habe ich durch Erinnerungen, Fotos, Musik… in mir bestimmte Emotionen getriggert. Manchmal habe ich auch den Ort des Schreibens entsprechend angepasst (dunkler Keller, Fernsehturm, Kajak). Aber immer für einen klaren Zeitraum (mit Timer). Und mit klarem Ausgangsritual zurück ins ’normale‘ Leben.
Was mich dieses reguläre Werkzeug gelehrt hat, ist dass Emotionen etwas sind, die nicht nur über mich hereinbrechen können, sondern auch etwas sind, das ich bewusst nutzen kann.
So wie Morrie, der Held einer meiner Lieblingsbücher. Morrie hat eine degenerative Krankheit und weiß, dass er nicht mehr lange leben wird. Und trotzdem ist er einer der lebensverliebtesten Personen, die sein ehemaliger Student kennt. Als er Morrie fragt, ob er denn gar nicht traurig oder wütend ist, weil sein Leben sich dem Ende zuneigt, erzählt Morrie, dass er durchaus traurig ist. Jeden Morgen, wenn er aufwacht und den Baum vor dem Fenster sich im Wind wiegen sieht und hinter ihm seine Frau leise im Schlaf schnarcht, dann wird er sehr traurig. Und auch wütend. Er tut sich selbst leid und fragt sich, warum gerade er gehen muss. Aber diese Emotionen erlaubt er sich nur für eine kleine Weile. Und dann steht er auf und lebt seinen Tag. Denn noch ist er am Leben…
Ich gehe oft Morries Beispiel nach und nehme mir in sehr intensiven Zeiten meine täglichen Morrie 15 Minuten geballt Ladung Emotionen. Tür zu, Timer an und dann die Emotionen bis zum Anschlag durchfühlen. Mich fallenlassen. Weinen. Wüten. Unter der Bettdecke verstecken… Oft bekomme ich die 15 Minuten gar nicht voll und bin schon früher ‚fertig‘.
Danach geht es mir stabil genug, um meinen restlichen Leben nachzugehen. Die Emotionen wissen, dass sie ihre Zeit bekommen und platzen nicht einfach mal so quer rein.
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